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Tar: Das unsichtbare Dateiformat für Komprimierung, Archivierung und Sicherheit

Lukas Fuchs vor 7 Monaten in  Programmierung 3 Minuten Lesedauer

Was ist TAR?

TAR steht für "Tape Archive" und ist ein uraltes Dateiformat, das in den 1970er Jahren entwickelt wurde. Es wird hauptsächlich für die Archivierung und Verteilung großer Datenmengen mit einer Reihe von Funktionen verwendet, die es zu einem vielseitigen Werkzeug für verschiedene Aufgaben machen.

Zweck von TAR

TAR ist ein unkomprimiertes Archivierungsformat. Seine Hauptaufgabe besteht darin, mehrere Dateien und Verzeichnisse in einem einzigen Archiv zu sammeln, um sie einfacher zu verwalten, zu übertragen oder zu speichern. Es komprimiert die Daten nicht, stattdessen werden die Dateien in ihrem ursprünglichen Format im Archiv abgelegt. Diese Unkomprimiertheit macht TAR zu einem schnell zu verarbeitenden Format, das für die Archivierung großer Datenmengen effizient ist.

Vorteile und Eigenschaften

  • Mehrfachdateiunterstützung: TAR kann eine unbegrenzte Anzahl von Dateien und Verzeichnissen in einem einzigen Archiv speichern.
  • Plattformunabhängigkeit: TAR-Archive können auf verschiedenen Betriebssystemen erstellt und extrahiert werden, was sie zu einem universellen Format für den Datenaustausch macht.
  • Metadaten: TAR speichert Metadaten wie Dateiberechtigungen, Zeitstempel und Eigentümerinformationen, um die Wiederherstellung der Dateien im ursprünglichen Zustand sicherzustellen.
  • Skalierbarkeit: TAR kann Archive mit einer Größe von mehreren Terabyte verarbeiten und eignet sich somit für die Archivierung umfangreicher Datenmengen.

Warum ist TAR unsichtbar?

Im Gegensatz zu vielen anderen Komprimierungs- und Archivierungsformaten wie ZIP und RAR hat TAR keine eigene visuelle Benutzeroberfläche (GUI). Das bedeutet, dass du TAR nicht über eine grafische Oberfläche bedienen kannst, sondern Befehle über die Befehlszeile eingeben musst.

Dieses unsichtbare Design bietet jedoch mehrere Vorteile:

Plattformunabhängigkeit

Da TAR nur auf Befehlen basiert, ist es nicht an ein bestimmtes Betriebssystem oder eine bestimmte Plattform gebunden. Du kannst TAR unter Linux, Windows und macOS verwenden, ohne dir Gedanken über Kompatibilitätsprobleme machen zu müssen.

Effizienz

Die Befehlszeilenoberfläche von TAR ist unglaublich effizient. Du kannst Befehle schnell und einfach eingeben, ohne durch Menüs oder Dialoge navigieren zu müssen. Dies spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch das Risiko von Fehlern.

Integration mit Skripten

Du kannst TAR-Befehle in Skripte integrieren, um automatisierte Komprimierungs-, Archivierungs- und Sicherheitsaufgaben auszuführen. Dies ist besonders nützlich für Systemadministratoren und Entwickler.

Mehr dazu erfährst du in: Die Welt der Flutter Icons: Gestalte packende Benutzeroberflächen mit Leichtigkeit

Geringere Ressourcenbeanspruchung

Die Befehlszeilenoberfläche von TAR benötigt nur sehr wenige Systemressourcen. Dies ist ideal für Geräte mit begrenztem Speicherplatz oder Verarbeitungsleistung.

Während die unsichtbare Natur von TAR für einige Benutzer eine Herausforderung darstellen kann, bietet sie auch erhebliche Vorteile in Bezug auf Plattformunabhängigkeit, Effizienz, Automatisierung und Ressourcenverbrauch.

Wie komprimiere ich mit TAR?

TAR (Tape Archive) ist ein Komprimierungsformat, das mehrere Dateien zu einer einzigen Archivdatei zusammenfasst. Dieser Abschnitt führt dich durch den Prozess der Komprimierung mit TAR.

Wie erstelle ich eine TAR-Archivdatei?

Um eine TAR-Archivdatei zu erstellen, verwendest du den Befehl tar. Die Syntax lautet:

tar -cvf archivname.tar dateiname1 dateiname2 ...
  • -c erstellt ein neues Archiv
  • -v zeigt den Fortschritt an
  • -f gibt den Namen der Archivdatei an
  • dateiname1, dateiname2, ... sind die Dateien, die du komprimieren möchtest

Wie extrahiere ich Dateien aus einer TAR-Archivdatei?

Um Dateien aus einer TAR-Archivdatei zu extrahieren, verwendest du den Befehl tar mit der Option -x. Die Syntax lautet:

tar -xvf archivname.tar
  • -x extrahiert Dateien aus dem Archiv
  • -v zeigt den Fortschritt an
  • -f gibt den Namen der Archivdatei an

Erzwingen der GZIP-Komprimierung

Standardmäßig komprimiert TAR Dateien nicht. Um die GZIP-Komprimierung zu erzwingen, die eine höhere Komprimierungsrate bietet, verwendest du die Option -z. Die Syntax lautet:

Weitere Einzelheiten findest du in: Sortierung von Dateien nach Größe mit dem Befehl "ls" in Linux

tar -cvzf archivname.tar.gz dateiname1 dateiname2 ...

Ausschluss von Dateien und Verzeichnissen

Du kannst bestimmte Dateien oder Verzeichnisse von der Komprimierung ausschließen, indem du die Option --exclude verwendest. Die Syntax lautet:

tar -cvf archivname.tar --exclude dateiname1 --exclude verzeichnisname

Wie archiviere ich mit TAR?

TAR eignet sich hervorragend zum Archivieren von Dateien und Ordnern, die später wiederhergestellt werden sollen. So kannst du damit vorgehen:

Archivieren eines einzelnen Ordners

  1. Öffne dein Terminal oder deine Eingabeaufforderung.
  2. Navigiere zu dem Verzeichnis, das den zu archivierenden Ordner enthält.
  3. Gib folgenden Befehl ein, wobei mein_archiv.tar der Name deines Archivs ist und mein_ordner der Name des zu archivierenden Ordners:
tar -cvf mein_archiv.tar mein_ordner

Dadurch wird ein TAR-Archiv erstellt, das alle Dateien und Unterordner von mein_ordner enthält.

Archivieren mehrerer Ordner und Dateien

Du kannst auch mehrere Ordner und Dateien in einem einzigen TAR-Archiv zusammenfassen. Gib dazu einfach alle Pfade der zu archivierenden Elemente an:

tar -cvf mein_archiv.tar ordner1 ordner2 datei1 datei2

Ausschluss bestimmter Dateien oder Ordner

Wenn du bestimmte Dateien oder Ordner aus dem Archiv ausschließen möchtest, kannst du die Option --exclude verwenden:

tar -cvf mein_archiv.tar mein_ordner --exclude="*.txt"

Dadurch werden keine Dateien mit der Endung .txt in das Archiv aufgenommen.

Archivieren im komprimierten Format

Du kannst TAR auch in Kombination mit einem Komprimierungsprogramm verwenden, um die Archivgröße zu reduzieren. Gib dazu einfach den Namen des Komprimierungsprogramms (z. B. gzip, bzip2 oder xz) an das Ende des Befehls:

Für mehr Details, lies auch: Python-Version prüfen: So ermitteln Sie die aktuelle Version

tar -cvfz mein_archiv.tar.gz mein_ordner

Dadurch wird ein komprimiertes TAR-Archiv im .gz-Format erstellt.

Wie sichere ich Daten mit TAR?

TAR eignet sich hervorragend zum Sichern von Daten, da es eine große Anzahl von Dateien in einer einzigen komprimierten Archivdatei zusammenfassen kann. So kannst du:

Sicherung erstellen

  1. Öffne ein Terminalfenster.
  2. Navigiere zu dem Verzeichnis, das die Daten enthält, die du sichern möchtest.
  3. Führe den folgenden Befehl aus:
tar -cvf backup.tar dateiname1 dateiname2 ...

Ersetze "backup.tar" durch den gewünschten Namen der Archivdatei und "dateiname1", "dateiname2" usw. durch die Namen der Dateien, die du sichern möchtest.

Sicherung wiederherstellen

  1. Öffne ein Terminalfenster.
  2. Navigiere zu dem Verzeichnis, in dem du die Sicherung speichern möchtest.
  3. Führe den folgenden Befehl aus:
tar -xvf backup.tar

Dadurch werden die gesicherten Dateien im aktuellen Verzeichnis extrahiert.

Inkrementelle Sicherung

Um nur die Dateien zu sichern, die sich seit der letzten Sicherung geändert haben, kannst du die Option "-u" verwenden:

tar -cvuf backup.tar dateiname1 dateiname2 ...

Sicherheit verbessern

Du kannst die Sicherheit deiner Sicherungen erhöhen, indem du sie verschlüsselst. Dazu kannst du Tools wie GnuPG oder Tarcrypt verwenden:

tar -cvzf backup.tar.gz -C /verzeichnis dateiname1 dateiname2 ...

Vorteile der Verwendung von TAR

Effektive Komprimierung

TAR ist ein unkomprimiertes Dateiformat, was bedeutet, dass es keine eigenen Komprimierungsalgorithmen hat. Allerdings kannst du TAR-Dateien mit verschiedenen Komprimierungsprogrammen wie gzip, bzip2 oder xz komprimieren. Diese Programme reduzieren die Größe deiner TAR-Datei erheblich, wodurch du Speicherplatz sparst und die Übertragung erleichtert wird.

Plattformübergreifende Kompatibilität

TAR ist ein offener Standard, der auf verschiedenen Betriebssystemen wie Windows, macOS, Linux und Unix unterstützt wird. Dies macht es dir leicht, TAR-Dateien zwischen Geräten oder Benutzern mit unterschiedlichen Systemen auszutauschen.

Weitere Informationen findest du unter: Linux ISO-Dateien auf USB-Laufwerk erstellen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Archivierungsfunktionen

TAR wurde ursprünglich für die Archivierung von Dateien entwickelt und bietet effiziente Möglichkeiten zum Bündeln mehrerer Dateien oder Verzeichnisse in einer einzigen Datei. Dies erleichtert die Sicherung und Verwaltung von Daten, insbesondere wenn du eine große Anzahl von Dateien hast.

Datensicherheit

Durch die Kombination von TAR mit Komprimierungstechnologien wie gpg oder openssl kannst du deine Daten verschlüsseln und vor unbefugtem Zugriff schützen. Die Verschlüsselung sorgt dafür, dass nur Berechtigte auf den Inhalt der TAR-Datei zugreifen können.

Konfigurierbare Optionen

TAR bietet flexible Optionen zur Anpassung der Archivierungs- und Komprimierungsparameter. Du kannst beispielsweise die Komprimierungsstufe, den Dateityp und weitere Einstellungen festlegen, um deine TAR-Dateien an deine spezifischen Anforderungen anzupassen.

Kostenlose und Open Source

TAR ist ein kostenloser und Open-Source-Standard, der unter der GNU General Public License (GPL) veröffentlicht wurde. Dies ermöglicht dir die uneingeschränkte Nutzung und Änderung des Formats ohne Lizenzgebühren oder Einschränkungen.

Nachteile der Verwendung von TAR

Obwohl TAR ein leistungsfähiges Tool ist, sind mit seiner Verwendung auch einige Nachteile verbunden.

Für mehr Details, lies auch: HTML-Compiler: Der Schlüssel zur Umwandlung von HTML-Code in ausführbare Dateien

Notwendigkeit zusätzlicher Tools für die Komprimierung

TAR selbst komprimiert Daten nicht. Um komprimierte TAR-Archive zu erstellen, benötigst du zusätzliche Tools wie gzip oder bzip2. Dies kann ein zusätzlicher Schritt sein, insbesondere wenn du dich mit der Befehlszeile nicht wohlfühlst.

Fehlen von Metadaten

TAR-Archive enthalten keine Metadaten wie Dateieigentümer, Berechtigungen oder Zeitstempel. Das bedeutet, dass du diese Informationen manuell wiederherstellen musst, wenn du die Dateien extrahierst. Dies kann zeitaufwendig sein, wenn du mit großen Archiven oder vielen Dateien arbeitest.

Anfälligkeit für Datenbeschädigung

TAR-Archive sind anfällig für Datenbeschädigung, da sie keine Prüfsummen oder Fehlerkorrekturcodes enthalten. Wenn ein Bit in der Datei beschädigt wird, kann dies dazu führen, dass das gesamte Archiv unbrauchbar wird. Daher ist es wichtig, TAR-Archive immer mit einem zusätzlichen Tool wie md5sum oder sha256sum zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie nicht beschädigt sind.

Fehlende Verschlüsselung

TAR bietet keine native Verschlüsselung. Wenn du deine Daten schützen musst, musst du zusätzliche Tools wie gnutar oder tar-encrypt verwenden. Dies kann zusätzliche Komplexität und Abhängigkeiten mit sich bringen.

Geringere Komprimierungsraten

TAR bietet nicht die höchsten Komprimierungsraten im Vergleich zu anderen Dateiformaten wie ZIP oder RAR. Wenn du maximale Komprimierung benötigst, solltest du eines dieser alternativen Formate in Betracht ziehen.

Weitere Einzelheiten findest du in: Linux from Scratch: Baue dein eigenes Linux-Betriebssystem

Alternativen zu TAR

Während TAR ein vielseitiges und etabliertes Tool ist, gibt es auch alternative Komprimierungs-, Archivierungs- und Sicherheitslösungen, die du in Erwägung ziehen kannst.

ZIP

ZIP ist ein weit verbreitetes Komprimierungsformat, das auf dem Lempel-Ziv-Algorithmus basiert. Es bietet eine gute Komprimierungsrate und ist mit einer Vielzahl von Betriebssystemen kompatibel. ZIP unterstützt die Verschlüsselung mit AES-256, sodass du deine Daten sicher aufbewahren kannst.

RAR

RAR ist ein weiteres beliebtes Komprimierungsformat, das von RARLab entwickelt wurde. Es verwendet einen proprietären Komprimierungsalgorithmus, der in der Regel eine bessere Komprimierung als ZIP bietet. RAR unterstützt auch die starke AES-256-Verschlüsselung.

7z

7z ist ein quelloffenes Komprimierungsformat, das vom 7-Zip-Projekt entwickelt wurde. Es verwendet eine Kombination aus verschiedenen Komprimierungsalgorithmen, um eine hervorragende Komprimierungsrate zu erzielen. 7z bietet auch eine starke Verschlüsselung mit AES-256.

GZIP

GZIP ist ein Komprimierungsformat, das vom GNU-Projekt entwickelt wurde. Es wird häufig zur Komprimierung von Dateien verwendet, die im Unix-Umfeld gespeichert sind. GZIP bietet eine gute Komprimierungsrate und ist mit den meisten Betriebssystemen kompatibel.

BZIP2

BZIP2 ist ein Komprimierungsformat, das vom BZIP2-Projekt entwickelt wurde. Es verwendet den Burrows-Wheeler-Algorithmus, um eine hohe Komprimierungsrate zu erzielen. BZIP2 ist in der Regel langsamer als andere Komprimierungsformate, bietet aber in der Regel eine bessere Komprimierung.

Für weitere Informationen, siehe auch: Die Kunst des idealen Reisens: Authentische Erlebnisse, Flexibilität und persönliche Entwicklung

Die Wahl der besten Alternative zu TAR hängt von deinen spezifischen Anforderungen ab. Wenn du beispielsweise eine einfache und weit verbreitete Lösung benötigst, ist ZIP möglicherweise eine gute Option. Wenn du jedoch nach einer Lösung mit hoher Komprimierung suchst, solltest du RAR oder 7z in Betracht ziehen.

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