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Putty: Ein essentielles Terminal-Tool für Linux-Benutzer

Lukas Fuchs vor 8 Monaten in  Open Source Software 3 Minuten Lesedauer

Was ist Putty?

Putty ist ein kostenloses und quelloffenes Terminal-Emulationsprogramm, das es dir ermöglicht, dich sicher mit Remote-Servern unter verschiedenen Betriebssystemen wie Linux, Windows und macOS zu verbinden. Es ist ein vielseitiges Tool für Systemadministratoren, Entwickler und alle, die remote auf Systeme zugreifen müssen.

Was sind die Funktionen von Putty?

Putty bietet eine Reihe von Funktionen, darunter:

  • Sichere SSH-Verbindungen zu Remote-Servern
  • Terminalemulation, die eine Textkonsole auf deinem lokalen Rechner bereitstellt
  • Unterstützung für verschiedene Verbindungsprotokolle
  • Konfigurierbare Einstellungen und Optionen
  • Unterstützung für Authentifizierungsmethoden, wie z. B. Passwörter und öffentliche Schlüssel

Warum solltest du Putty verwenden?

Putty ist ein unverzichtbares Tool für die folgenden Aufgaben:

  • Zugriff auf Remote-Server von überall aus
  • Verwaltung von mehreren Servern
  • Ausführen von Befehlen und Skripten auf Remote-Systemen
  • Fehlerbehebung und Überwachung von Systemen
  • Sichere Übertragung von Dateien zwischen Systemen

Wie installiere ich Putty unter Linux?

So installierst du Putty unter Linux:

Debian-basierte Distributionen (wie Ubuntu, Mint, Debian)

  1. Öffne dein Terminal.
  2. Aktualisiere deine Paketquellen: sudo apt update.
  3. Installiere Putty: sudo apt install putty

Red Hat-basierte Distributionen (wie CentOS, Fedora, Red Hat)

  1. Öffne dein Terminal.
  2. Aktualisiere deine Paketquellen: sudo yum update.
  3. Installiere Putty: sudo yum install epel-release
  4. Installiere Putty: sudo yum install putty

Manuelle Installation

Wenn du keinen Paketmanager verwenden möchtest, kannst du Putty auch manuell installieren:

  1. Lade die neueste Version von Putty herunter.
  2. Entpacke die Datei: tar -xzvf putty.tar.gz.
  3. Wechsle in das Verzeichnis putty: cd putty.
  4. Kompiliere Putty: ./configure && make.
  5. Installiere Putty: sudo make install.

Wo kann ich Putty finden?

Nach der Installation findest du Putty in deinem Anwendungsmenü oder im Verzeichnis /usr/local/bin. Du kannst es ausführen, indem du putty im Terminal eingibst.

Verwendung von Putty zur Verbindung mit Remote-Servern

Putty ist ein vielseitiges Tool, das dir die Verbindung mit Remote-Servern über verschiedene Protokolle ermöglicht. Die häufigsten Protokolle für Remote-Verbindungen sind:

SSH

SSH (Secure Shell) ist ein sicheres Protokoll, das zur Anmeldung bei Remote-Servern und zur Ausführung von Befehlen verwendet wird. Es verschlüsselt die Kommunikation zwischen deinem lokalen Computer und dem Remote-Server und bietet so Schutz vor Abhörversuchen und Man-in-the-Middle-Angriffen.

Um eine SSH-Verbindung mit Putty herzustellen, öffne die Putty-Anwendung und gib die folgenden Informationen ein:

  • Host Name (or IP address): Die IP-Adresse oder der Hostname des Remote-Servers.
  • Port: Der Port, auf dem der SSH-Dienst auf dem Remote-Server läuft (normalerweise 22).
  • Protocol: SSH

Telnet

Telnet ist ein älteres Protokoll als SSH und bietet keine Verschlüsselung. Es wird daher nicht für sensible Informationen empfohlen. Um eine Telnet-Verbindung mit Putty herzustellen, gib die folgenden Informationen ein:

  • Hostname (or IP address): Die IP-Adresse oder der Hostname des Remote-Servers.
  • Port: Der Port, auf dem der Telnet-Dienst auf dem Remote-Server läuft (normalerweise 23).
  • Protocol: Telnet

Weitere Protokolle

Putty unterstützt auch andere Protokolle wie Rlogin, rsh und RAW. Diese Protokolle sind jedoch weniger gebräuchlich und bieten möglicherweise nicht das gleiche Maß an Sicherheit wie SSH.

Nach Eingabe der erforderlichen Informationen klicke auf "Open", um die Verbindung zum Remote-Server herzustellen. Du wirst möglicherweise aufgefordert, dich zu authentifizieren, bevor du fortfahren kannst.

Verbindungsprotokolle in Putty

Putty unterstützt verschiedene Verbindungsprotokolle, die es dir ermöglichen, dich mit Remote-Servern zu verbinden. Die Auswahl des richtigen Protokolls hängt von den Funktionen und Sicherheitsanforderungen ab, die du benötigst.

Secure Shell (SSH)

SSH ist das am weitesten verbreitete Protokoll für die sichere Verbindung mit Remote-Servern. Es bietet starke Verschlüsselung und Authentifizierung, was es ideal für die Verwaltung, die Ausführung von Befehlen und die Dateiübertragung macht.

Telnet

Telnet ist ein unverschlüsseltes Protokoll, das für die Verwaltung von Netzwerkgeräten wie Routern und Switches verwendet wird. Da Telnet keine Verschlüsselung bietet, sollten kritische Daten wie Passwörter oder sensible Informationen nicht damit übertragen werden.

Raw

Das Raw-Protokoll ermöglicht die direkte Verbindung mit einem Remote-Server, ohne dass ein bestimmtes Anwendungsprotokoll verwendet wird. Es kann zum Senden und Empfangen von Daten in ihrer rohen Form verwendet werden, eignet sich aber nicht für die meisten Anwendungen.

Rlogin

Rlogin ist ein frühes Remote-Anmeldeprotokoll, das auf dem Berkeley Remote Login basiert. Es ist nicht so sicher wie SSH und wird heute selten verwendet.

Serial

Das Serial-Protokoll ermöglicht die Verbindung mit seriellen Geräten wie Modems und Druckern über eine serielle Schnittstelle. Es wird hauptsächlich für die Konfiguration und Verwaltung dieser Geräte verwendet.

Konfiguration von Putty für SSH

SSH (Secure Shell) ist ein weit verbreitetes Netzwerkprotokoll, das eine sichere Verbindung zu Remote-Servern ermöglicht. Um Putty für SSH-Verbindungen zu konfigurieren, folge diesen Schritten:

SSH-Sitzung einrichten

  1. Öffne Putty und wechsle zum Abschnitt "Sitzung".
  2. Gib im Feld "Hostname (oder IP-Adresse)" die IP-Adresse oder den Domänennamen des Remote-Servers ein.
  3. Wähle im Feld "Port" den Port aus, auf dem der SSH-Dienst auf dem Remote-Server läuft (standardmäßig 22).

SSH-Verbindungsprotokoll auswählen

  1. Wechsle zur Kategorie "Verbindung" und klicke auf den Tab "SSH".
  2. Wähle das gewünschte SSH-Protokoll aus. Die empfohlene Option ist "SSH-2".

SSH-Authentifizierungsmethoden konfigurieren

  1. Wechsle zum Tab "Auth" und wähle die gewünschte Authentifizierungsmethode aus.
    • Öffentlicher Schlüssel: Wähle diese Option, wenn du dich mit einem SSH-Schlüsselpaar authentifizieren möchtest.
    • Passwort: Wähle diese Option, wenn du dich mit einem Passwort authentifizieren möchtest.
  2. Wenn du dich mit einem SSH-Schlüsselpair authentifizierst, gib den Pfad zum privaten Schlüssel in das Feld "Privater Schlüssel für Authentifizierung" ein.
  3. Wenn du dich mit einem Passwort authentifizierst, gib dein Passwort in das Feld "Passwort" ein.

Zusätzliche Konfigurationen

  1. Unter dem Tab "Fenster" kannst du die Größe und Farbe des Terminalfensters anpassen.
  2. Unter dem Tab "Terminal" kannst du Einstellungen wie Schriftart, Zeilenumbrüche und Mausunterstützung konfigurieren.
  3. Unter dem Tab "Verbindungen" kannst du Voreinstellungen für zukünftige Verbindungen speichern.

Verbindung speichern

Um die Konfiguration zu speichern, klicke auf "Sitzung" und dann auf "Sitzung speichern". Gib einen Namen für die Sitzung ein und klicke auf "Speichern". Deine gespeicherte Sitzung kann über das Dropdown-Menü "Gespeicherte Sitzungen" leicht wiederhergestellt werden.

Authentifizierungsmethoden in Putty

Wenn du dich über Putty mit einem Remote-Server verbindest, musst du dich authentifizieren oder nachweisen, dass du berechtigt bist, auf den Server zuzugreifen. Putty bietet verschiedene Authentifizierungsmethoden, die du nutzen kannst.

Kennwort-Authentifizierung

Die Kennwort-Authentifizierung ist die einfachste Methode, um sich bei einem Server anzumelden. Du gibst einfach deinen Benutzernamen und dein Passwort ein. Diese Methode ist jedoch unsicher, da deine Kennwörter abgefangen und missbraucht werden können. Darüber hinaus ist es nicht ratsam, die Kennwort-Authentifizierung für öffentliche Server zu verwenden.

Schlüsselbasierte Authentifizierung

Die schlüsselbasierte Authentifizierung gilt als sicherer als die Kennwort-Authentifizierung. Dabei verwendest du ein Paar aus öffentlichem und privatem Schlüssel. Der öffentliche Schlüssel wird auf dem Remote-Server abgelegt, während du den privaten Schlüssel auf deinem lokalen Rechner behältst. Wenn du dich mit dem Server verbindest, sendet Putty deinen öffentlichen Schlüssel an den Server. Der Server überprüft dann, ob dein öffentlicher Schlüssel mit dem gespeicherten übereinstimmt, und gewährt dir Zugriff.

SSH-Agenten

SSH-Agenten sind Hilfsprogramme, die deine privaten Schlüssel sicher speichern und verwalten. Wenn du einen SSH-Agenten verwendest, musst du deinen privaten Schlüssel nicht jedes Mal eingeben, wenn du dich mit einem Server verbindest. Der SSH-Agent gibt deinen privaten Schlüssel automatisch an Putty weiter, wenn du dich verbindest.

Andere Authentifizierungsmethoden

Neben den oben genannten Methoden unterstützt Putty auch andere Authentifizierungsmethoden wie:

  • Kerberos: Kerberos ist ein Netzwerkauthentifizierungsprotokoll, das häufig in Unternehmensnetzwerken eingesetzt wird.
  • Google Authenticator: Google Authenticator ist eine mobile App, die zeitbasierte Einmalpasswörter (TOTPs) generiert.
  • Hardware-Token: Hardware-Token sind physische Geräte, die Einmalpasswörter generieren.

Welche Authentifizierungsmethode du verwendest, hängt von deinen Sicherheitsanforderungen und der Umgebung ab. Für sichere Verbindungen wird die schlüsselbasierte Authentifizierung empfohlen.

Fehlerbehebung bei Putty-Verbindungsproblemen

Wenn du Probleme bei der Verbindung zu Remote-Servern mit Putty hast, befolge diese Schritte zur Fehlerbehebung:

Überprüfe deine Netzwerkeinstellungen

  • Stelle sicher, dass dein Computer mit dem Netzwerk verbunden ist.
  • Überprüfe deine Firewall-Einstellungen und vergewisser dich, dass sie die Verbindung zu dem Port zulässt, den du für Putty verwendest (standardmäßig Port 22).
  • Wenn du einen Proxy verwendest, konfiguriere ihn in Putty unter "Connection" > "Proxy".

Verwende den Befehl "ping"

  • Öffne das Terminal und gib den Befehl ping <IP-Adresse des Remote-Servers> ein, um zu überprüfen, ob dein Computer den Server erreichen kann.
  • Wenn du keine Antwort erhältst, liegt möglicherweise ein Problem mit deinem Netzwerk oder dem Remote-Server vor.

Überprüfe den Benutzernamen und das Passwort

  • Stelle sicher, dass du den richtigen Benutzernamen und das richtige Passwort für den Remote-Server eingibst.
  • Möglicherweise musst du die Groß-/Kleinschreibung beachten oder Leerzeichen im Passwort vermeiden.

Probiere einen anderen Port

  • Standardmäßig verwendet Putty Port 22 für SSH-Verbindungen. Wenn dieser Port blockiert ist, kannst du versuchen, einen anderen Port zu verwenden, indem du zu "Connection" > "SSH" > "Port" navigierst.

Überprüfe die Authentifizierungsmethode

  • Stelle sicher, dass du die richtige Authentifizierungsmethode verwendest, wie z. B. Passwort, Schlüsselbasierte Authentifizierung oder GSSAPI.
  • Konfiguriere die Authentifizierungsmethode in Putty unter "Connection" > "Auth".

Aktiviere die Protokollierung

  • Um mehr Informationen über Verbindungsprobleme zu erhalten, kannst du die Protokollierung in Putty aktivieren, indem du zu "Logging" navigierst und die Option "Logging enabled" aktivierst.
  • Die Protokolldatei findest du im Verzeichnis ~/.putty/logs.

Wenn du alle oben genannten Schritte ausprobiert hast und immer noch Verbindungsprobleme hast, wende dich an den Systemadministrator des Remote-Servers, um weitere Unterstützung zu erhalten.

Vorteile der Verwendung von Putty unter Linux

Putty bietet eine Reihe von Vorteilen, die es zu einem unverzichtbaren Tool für Linux-Benutzer machen.

Umfassende Protokollunterstützung

Putty unterstützt eine breite Palette von Netzwerkprotokollen, darunter SSH, Telnet, Rlogin und Serial. Diese Vielfalt ermöglicht es, eine Verbindung zu verschiedenen Remote-Systemen und Geräten herzustellen, was die Vielseitigkeit des Tools erhöht.

Hohes Maß an Sicherheit

Putty legt großen Wert auf Sicherheit. Es unterstützt starke Verschlüsselungsalgorithmen und Authentifizierungsprotokolle, um die Datenübertragung zwischen Systemen zu schützen. Mit diesen Funktionen kannst du sicher auf Remote-Server zugreifen und sensible Informationen übertragen.

Flexibilität und Anpassbarkeit

Putty ist ein hochgradig anpassbares Tool. Benutzer können eine Reihe von Optionen konfigurieren, darunter das Farbschema, die Schriftart und das Verhalten der Verbindung. Diese Anpassbarkeit ermöglicht es, das Tool an die individuellen Vorlieben anzupassen und die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern.

Platformübergreifende Kompatibilität

Putty ist nicht nur für Linux verfügbar, sondern auch für Windows und macOS. Diese Plattformübergreifende Kompatibilität ermöglicht es, eine Verbindung zu Remote-Systemen herzustellen, unabhängig vom verwendeten Betriebssystem.

Einfache Handhabung

Putty ist benutzerfreundlich konzipiert. Die intuitive Benutzeroberfläche und die gut dokumentierte Hilfe erleichtern die Einrichtung und Verwendung des Tools, selbst für Anfänger.

Kostenlos und Open Source

Putty ist kostenlos und als Open-Source-Software verfügbar. Dies bedeutet, dass du es ohne Lizenzgebühren verwenden und den Quellcode zur Anpassung oder Weiterentwicklung einsehen kannst.

Alternativen zu Putty

Neben Putty gibt es weitere Terminal-Tools für Linux, die dir eine sichere und effiziente Verbindung zu Remote-Servern ermöglichen. Jede Alternative hat ihre eigenen Stärken und Funktionen, sodass du die beste Wahl für deine spezifischen Anforderungen treffen kannst.

SecureCRT

SecureCRT ist eine kommerzielle Alternative zu Putty, die für ihre Benutzerfreundlichkeit und ihre erweiterten Funktionen bekannt ist. Es bietet:

  • Eine intuitive Benutzeroberfläche mit Drag-and-Drop-Unterstützung
  • Unterstützung für mehrere Sitzungen und Registerkarten
  • Anpassbare Tastaturbefehle und Makros
  • Fortgeschrittene Authentifizierungsoptionen, einschließlich Smartcard-Unterstützung

KiTTY

KiTTY ist eine Open-Source-Alternative zu Putty, die entwickelt wurde, um in Windows-Umgebungen eine geringe Stellfläche und einen schnellen Start zu bieten. Es verfügt unter anderem über:

  • Kleinere Größe als Putty
  • Schnelles Laden und Starten von Sitzungen
  • Unterstützung für RSA- und DSA-Schlüssel
  • Automatische Erkennung von SSH-Hosts

MobaXterm

MobaXterm ist eine umfassende Terminal-Emulationssoftware, die eine Vielzahl von Protokollen unterstützt, darunter SSH, Telnet und VNC. Es bietet:

  • Eine integrierte X11-Weiterleitung
  • Einen SFTP-Browser für die Dateiübertragung
  • Unterstützt SSH-Agenten für die automatische Authentifizierung
  • Anpassbare Shell-Umgebungen

Terminator

Terminator ist ein Terminal-Multiplexer für Linux, der eine einfache Möglichkeit bietet, mehrere Terminals in einem einzigen Fenster zu verwalten. Seine Funktionen umfassen:

  • Horizontale und vertikale Aufteilung der Terminals
  • Unterstützung für Registerkarten und Sitzungen
  • Anpassbare Tastaturkürzel
  • Integration in den Window-Manager

Auswahl der richtigen Alternative

Die Auswahl der richtigen Alternative zu Putty hängt von deinen spezifischen Anforderungen und Vorlieben ab. Wenn du eine kommerzielle Option mit erweiterten Funktionen suchst, ist SecureCRT eine gute Wahl. Für eine leichte und schnelle Option mit geringem Ressourcenverbrauch ist KiTTY geeignet. MobaXterm bietet umfassende Funktionen für komplexere Szenarien, während Terminator die Verwaltung mehrerer Terminals vereinfacht.

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