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Linux-Befehle: Die ultimative Befehlsreferenz

Lukas Fuchs vor 8 Monaten in  Dateiverwaltung 3 Minuten Lesedauer

Was sind Linux-Befehle?

Linux-Befehle sind Anweisungen, die du in die Linux-Befehlszeile eingibst, um verschiedene Aufgaben auf deinem System auszuführen. Sie ermöglichen dir die Kontrolle über alle Aspekte deines Computers, von der Systemverwaltung bis hin zur Netzwerkkonfiguration.

Warum Linux-Befehle verwenden?

Die Verwendung von Linux-Befehlen bietet zahlreiche Vorteile:

  • Effizienz: Befehlszeilenbefehle sind oft viel schneller als die Verwendung grafischer Benutzeroberflächen (GUIs).
  • Flexibilität: Befehle können kombiniert und angepasst werden, um komplexe Aufgaben zu automatisieren.
  • Konsistenz: Linux-Befehle funktionieren unabhängig von der verwendeten Desktop-Umgebung gleich.
  • Universalität: Die meisten Linux-Befehle sind auf allen Linux-Distributionen verfügbar.

Typen von Linux-Befehlen

Es gibt Hunderte von Linux-Befehlen, die jeweils spezifische Funktionen erfüllen. Die gebräuchlichsten Typen sind:

  • Systemverwaltungsbefehle: Zur Steuerung des Systems, einschließlich Benutzerverwaltung, Paketinstallation und Gerätekonfiguration.
  • Dateisystemnavigationsbefehle: Zur Navigation durch das Dateisystem und zum Verwalten von Dateien und Verzeichnissen.
  • Dateiverarbeitungsbefehle: Zur Bearbeitung, Manipulation und Anzeige von Dateien.
  • Prozess- und Aufgabenverwaltungsbefehle: Zur Überwachung und Steuerung laufender Prozesse und Aufgaben.
  • Netzwerkverwaltungsbefehle: Zur Konfiguration und Verwaltung von Netzwerkeinstellungen.

Grundlegende Befehle für die Systemverwaltung

Als Linux-Nutzer stehen dir eine Vielzahl grundlegender Befehle zur Verfügung, mit denen du dein System effektiv verwalten kannst. Diese Befehle ermöglichen dir den Zugriff auf Systeminformationen, die Konfiguration von Hardware und die Lösung von Problemen.

Systeminformationen abrufen

  • uname: Zeigt allgemeine Systeminformationen wie Kernel-Version, Hostname und Hardwarearchitektur an.
  • cat /proc/cpuinfo: Gibt detaillierte Informationen über deine CPUs aus, einschließlich Anzahl, Geschwindigkeit, Cache-Größe und Architektur.
  • free -m: Zeigt den aktuellen Speicherverbrauch und die Auslastung an.
  • df -h: Listet die Dateisysteme und ihre belegten und verfügbaren Speicherplätze auf.

Hardware verwalten

  • lshw: Zeigt eine umfassende Liste der an dein System angeschlossenen Hardwarekomponenten an.
  • lspci: Listet die PCI-Geräte (Peripheral Component Interconnect) in deinem System auf.
  • dmesg: Gibt Kernel-Meldungen aus, einschließlich Hardwareerkennungs- und Konfigurationsereignisse.

Systemkonfiguration

  • hostname: Zeigt den aktuellen Hostnamen an oder legt ihn fest.
  • passwd: Ändert das Kennwort für einen bestimmten Benutzer.
  • sudo dpkg-reconfigure: Konfiguriert installierte Debian-Pakete.
  • systemd-analyze: Analysiert Systemstartzeiten und identifiziert Leistungsprobleme.

Probleme beheben

  • dmesg: Siehe oben.
  • journalctl: Zeigt Systemprotokollnachrichten an, die bei der Problembehebung hilfreich sein können.
  • tail /var/log/syslog: Greift auf die Systemprotokolldatei zu, die eine Fülle von Fehler- und Informationsnachrichten enthält.
  • stress: Führt Stresstests auf deinem System durch, um potenzielle Hardware- oder Softwareprobleme aufzudecken.

Navigation im Dateisystem

Das Navigieren im Dateisystem ist eine wesentliche Fertigkeit für die Verwendung von Linux. Hier sind einige grundlegende Befehle, die dir dabei helfen:

cd (change directory)

Mit dem Befehl cd kannst du in ein anderes Verzeichnis wechseln. Du kannst einen absoluten Pfad (beginnend mit /) oder einen relativen Pfad (beginnend mit . für das aktuelle Verzeichnis oder .. für das übergeordnete Verzeichnis) angeben.

ls (list directory)

Der Befehl ls listet den Inhalt eines Verzeichnisses auf. Du kannst Optionen verwenden, um die Ausgabe anzupassen, z. B. -l für eine lange Auflistung mit detaillierten Informationen.

mkdir (make directory)

Mit dem Befehl mkdir kannst du ein neues Verzeichnis erstellen. Du kannst mehrere Verzeichnisse gleichzeitig erstellen, indem du ihre Namen durch Leerzeichen trennst.

rmdir (remove directory)

Der Befehl rmdir entfernt ein leeres Verzeichnis.

cp (copy file)

Mit dem Befehl cp kannst du Dateien von einem Ort an einen anderen kopieren. Du kannst mehrere Dateien gleichzeitig kopieren, indem du ihre Namen durch Leerzeichen trennst.

mv (move file)

Der Befehl mv verschiebt oder benennt Dateien und Verzeichnisse. Du kannst eine Datei an einen neuen Speicherort verschieben oder eine Datei umbenennen, indem du ihren neuen Namen angibst.

ln (link file)

Mit dem Befehl ln kannst du einen symbolischen Link (Symlink) zu einer Datei oder einem Verzeichnis erstellen. Ein Symlink ist eine Referenz auf die ursprüngliche Datei oder das Verzeichnis, sodass Änderungen an der ursprünglichen Datei oder dem Verzeichnis auch im Symlink wirksam werden.

find (search for files)

Der Befehl find ermöglicht es dir, nach Dateien und Verzeichnissen zu suchen, die bestimmten Kriterien entsprechen. Du kannst Optionen verwenden, um die Suche zu filtern, z. B. -name für die Suche nach Dateien mit einem bestimmten Namen oder -type für die Suche nach Dateien eines bestimmten Typs.

Dateiverwaltung und -bearbeitung

In diesem Abschnitt lernst du die grundlegenden Befehle für die Verwaltung und Bearbeitung von Dateien in Linux kennen.

Dateiverwaltung

  • cat: Zeigt den Inhalt einer Datei an.
  • cp: Kopiert Dateien oder Verzeichnisse.
  • mv: Verschiebt oder benennt Dateien oder Verzeichnisse um.
  • rm: Löscht Dateien oder Verzeichnisse.
  • mkdir: Erstellt ein neues Verzeichnis.
  • rmdir: Löscht ein leeres Verzeichnis.

Dateiberechtigungen

  • chmod: Ändert die Berechtigungen einer Datei oder eines Verzeichnisses.
  • chown: Ändert den Besitzer einer Datei oder eines Verzeichnisses.
  • chgrp: Ändert die Gruppe, zu der eine Datei oder ein Verzeichnis gehört.

Dateiarbeiten

  • grep: Sucht nach einem Muster in Dateien.
  • sed: Ersetzt oder löscht Text in Dateien.
  • awk: Analysiert und formatiert Daten in Dateien.
  • sort: Sortiert Zeilen in einer Datei.
  • uniq: Entfernt doppelte Zeilen aus einer Datei.

Vergleich und Zusammenführung

  • diff: Vergleicht zwei Dateien.
  • patch: Wendet Änderungen von einer Patch-Datei auf eine andere Datei an.
  • merge: Führt Änderungen aus zwei oder mehr Dateien zusammen.

Fortgeschrittene Dateiverwaltung

  • find: Sucht nach Dateien und Verzeichnissen anhand verschiedener Kriterien.
  • xargs: Führt einen Befehl für jede Zeile einer Datei aus.
  • file: Identifiziert den Dateityp.
  • dd: Kopiert und konvertiert Daten.
  • tar: Archiviert und extrahiert Dateien.

Denke daran, dass die Verwendung dieser Befehle Auswirkungen auf dein System haben kann. Verwende sie daher immer mit Vorsicht und stelle sicher, dass du ein Backup deiner Daten hast.

Prozesse und Aufgabenverwaltung

Prozesse sind laufende Programme oder Aufgaben auf deinem Linux-System. Die Verwaltung von Prozessen ist entscheidend für die Systemleistung und die Fehlerbehebung.

Prozessstatus abrufen

Um den Status laufender Prozesse anzuzeigen, verwende ps (Process Status). Beispiel:

ps -ef

Dies zeigt eine Liste aller Prozesse mit Informationen zu PID (Prozess-ID), Benutzer, Befehl und Ressourcenverbrauch an.

Prozess beenden

Zum Beenden eines Prozesses verwende kill mit der PID. Beispiel:

kill -9 1234

Dabei ist 1234 die PID des zu beendenden Prozesses.

Prozessinformationen abrufen

Für detailliertere Informationen zu einem Prozess verwende top. Beispiel:

top -c

Dies zeigt eine Echtzeitansicht der Prozessnutzung, einschließlich CPU-, Speicher- und E/A-Auslastung.

Aufgabenplanung

Um Aufgaben in der Zukunft auszuführen, verwende crontab. Beispiel:

crontab -e

Dies öffnet den Crontab-Editor, in dem du Befehle und die Zeiten kannst, zu denen sie ausgeführt werden sollen.

Fortschritt überwachen

Um den Fortschritt eines laufenden Befehls zu überwachen, verwende watch. Beispiel:

watch -n1 'ps aux | grep firefox'

Dies aktualisiert die Ausgabe von ps alle 1 Sekunde und filtert Prozesse mit dem Namen "firefox".

Befehlszeilentools für erweiterte Prozessverwaltung

Für erweiterte Prozessverwaltung kannst du Tools wie htop (interaktives Prozessüberwachungsprogramm), dstat (dynamische Systemstatistik) und glances (Systemüberwachungsdashboard) verwenden.

Systeminformationen abrufen

Wenn du dich in den Tiefen deines Linux-Systems verirrst, kann das Abrufen von Systeminformationen ein entscheidendes Werkzeug sein, um den Überblick zu behalten und Probleme zu beheben. Eine Vielzahl von Befehlen steht dir zur Verfügung, um Informationen über die Hardware, Software und Leistung deines Systems zu sammeln.

Prozessorinformationen

  • htop: Ein interaktives Tool zur Überwachung von Prozessor-, Speicher- und anderen Systemressourcen in Echtzeit.
  • top: Zeigt eine dynamische Liste laufender Prozesse mit Informationen zu CPU-Auslastung, Arbeitsspeicherverbrauch und mehr.
  • ps: Listet laufende Prozesse und bietet erweiterte Filteroptionen.

Speicherinformationen

  • free: Zeigt eine Übersicht über den verfügbaren und genutzten Arbeitsspeicher.
  • vmstat: Bietet detaillierte Statistiken zur Speichernutzung, einschließlich Cache und Puffer.
  • grep MemTotal /proc/meminfo: Gibt die Gesamtmenge des installierten Arbeitsspeichers aus.

Festplatteninformationen

  • df: Zeigt den belegten und freien Speicherplatz für Dateisysteme.
  • du: Schätzt die Speicherbelegung für Verzeichnisse und Dateien.
  • fdisk -l: Listet Informationen zu Festplattenpartitionen und ihren Dateisystemen.

Betriebssysteminformationen

  • uname -a: Zeigt allgemeine Informationen zum Betriebssystem, einschließlich Kernelversion, Hostname und Architektur.
  • cat /etc/os-release: Gibt Informationen zur Linux-Distribution und Version aus.
  • lsb_release -a: Zeigt detaillierte Informationen zu den installierten Linux Standard Base (LSB)-Paketen.

Netzwerkinformationen

  • ifconfig: Zeigt Informationen zu Netzwerkschnittstellen, einschließlich IP-Adressen, Subnetzmasken und MAC-Adressen.
  • netstat -a: Listet alle aktiven Netzwerkverbindungen und Socket-Status auf.
  • ping: Sendet ICMP-Anfragen, um die Erreichbarkeit entfernter Hosts zu überprüfen.

Hardwareinformationen

  • lshw: Listet detaillierte Informationen zu installierter Hardware, einschließlich Chipsatz, Speicher und Peripheriegeräten.
  • lspci: Zeigt Informationen zu PCI-Express-Geräten an.
  • dmidecode: Extrahiert Informationen aus dem System-BIOS, einschließlich Prozessordetails, Speicherkonfiguration und Motherboard-Modell.

Netzwerkkonfiguration und -verwaltung

Für die Konfiguration und Verwaltung deines Netzwerks stehen dir in Linux zahlreiche Befehle zur Verfügung.

Netzwerkschnittstellen verwalten

Mit dem Befehl ifconfig kannst du die Konfiguration deiner Netzwerkschnittstellen anzeigen und bearbeiten. Verwende die Option -a, um alle Schnittstellen aufzulisten. Mit ifup und ifdown kannst du Schnittstellen aktivieren bzw. deaktivieren.

IP-Adressen konfigurieren

Um die IP-Adresse einer Schnittstelle zu konfigurieren, verwende den Befehl ip. Die folgenden Befehle können verwendet werden:

  • ip addr add <IP-Adresse>/<Subnetzmaske> dev <Schnittstelle>: Fügt eine IP-Adresse zu einer Schnittstelle hinzu
  • ip addr del <IP-Adresse>/<Subnetzmaske> dev <Schnittstelle>: Entfernt eine IP-Adresse von einer Schnittstelle
  • ip route add <Ziel-IP-Adresse> via <Gateway-IP-Adresse>: Fügt eine Routing-Regel hinzu

DNS-Einstellungen konfigurieren

Die DNS-Einstellungen werden in der Datei /etc/resolv.conf gespeichert. Du kannst den Editor deiner Wahl verwenden, um sie manuell zu bearbeiten, oder den Befehl resolvconf verwenden.

Netzwerkdienste verwalten

Linux bietet eine Vielzahl von Netzwerkdiensten, wie z. B. SSH, DHCP und DNS. Du kannst diese Dienste mit den folgenden Befehlen verwalten:

  • systemctl: Starten, stoppen und neu starten von Diensten
  • service: Starten, stoppen und neu starten von Diensten (Legacy-Befehl)
  • netstat: Informationen über Netzwerkverbindungen anzeigen

Fehlerbehebung bei Netzwerkproblemen

Bei Netzwerkproblemen kannst du die folgenden Befehle zur Fehlerbehebung verwenden:

  • ping: Überprüft die Konnektivität zu einem Host
  • traceroute: Zeigt die Route zu einem Host an
  • nslookup: Löst Domainnamen in IP-Adressen auf
  • tcpdump: Überwacht Netzwerkverkehr

Fehlerbehebung und -diagnose

Die Kommandozeile ist ein mächtiges Werkzeug, aber auch Fehler können auftreten. Diese Zwischenüberschriften zeigen dir, wie du diese Fehler beheben und diagnostizieren kannst.

Umgang mit Fehlern

Wenn ein Befehl einen Fehler ausgibt, wird normalerweise eine Fehlermeldung angezeigt. Diese Meldung enthält oft einen Code, der den Fehlertyp angibt. Du kannst diese Codes in der Dokumentation des entsprechenden Befehls nachschlagen.

Einige häufige Fehlercodes sind:

  • 1: Allgemeiner Fehler
  • 2: Syntaxfehler
  • 127: Befehl nicht gefunden
  • 13: Berechtigung verweigert

Diagnosetools

Neben Fehlermeldungen stehen dir verschiedene Diagnosetools zur Verfügung, die dir bei der Fehlersuche helfen können:

  • dmesg: Zeigt Kernel-Meldungen an, die bei Systemstart oder während des Betriebs ausgegeben werden.
  • journalctl: Zeigt den System日志 an, der Informationen über Ereignisse und Fehler enthält.
  • strace: Überwacht Systemaufrufe, die von einem Prozess ausgeführt werden.
  • gdb: Ein Debugger, mit dem du Programme Schritt für Schritt ausführen und ihre Variablen untersuchen kannst.

Tipps zur Fehlerbehebung

Hier sind ein paar Tipps zur Behebung von Fehlern in der Befehlszeile:

  • Überprüfe deine Syntax sorgfältig auf Tippfehler oder fehlende Zeichen.
  • Überprüfe, ob du über die erforderlichen Berechtigungen zum Ausführen des Befehls verfügst.
  • Versuche, den Befehl mit der Option -v (verbose) auszuführen, um detailliertere Ausgaben zu erhalten.
  • Durchsuche Online-Foren oder Dokumentationen nach Informationen zum spezifischen Fehlercode.
  • Verwende Diagnosetools wie dmesg oder journalctl, um zusätzliche Informationen zu sammeln.

Befehlszeilenoptionen und Argumente

Wenn du einen Befehl in der Linux-Konsole ausführst, kannst du optional Optionen und Argumente angeben, um sein Verhalten zu ändern.

Optionen

Optionen sind Buchstaben oder Symbole, denen häufig ein Bindestrich (-) vorangestellt ist. Sie ermöglichen dir, bestimmte Funktionen eines Befehls zu aktivieren oder zu deaktivieren.

Beispiel:

ls -l

Hier aktiviert die Option -l die Ausgabe von Langlistenformaten für den Befehl ls.

Argumente

Argumente sind Werte, die an einen Befehl weitergegeben werden, um seine Funktionalität anzupassen. Sie können Namen von Dateien, Verzeichnissen oder anderen Elementen sein.

Beispiel:

mv Datei1 Datei2

In diesem Fall ist Datei1 das Quellargument und Datei2 das Zielargument für den Befehl mv.

Verwendung von Optionen und Argumenten

Du kannst Optionen und Argumente in beliebiger Reihenfolge angeben, solange die Syntax korrekt ist. Optionen stehen in der Regel vor Argumenten:

Befehlsname [Optionen] [Argumente]

Spezielle Optionen:

  • -h oder --help: Zeigt die Hilfeinformationen für den Befehl an.
  • -v oder --verbose: Aktiviert den ausführlichen Modus, der zusätzliche Informationen ausgibt.
  • -f oder --force: Überschreibt vorhandene Dateien oder Verzeichnisse ohne Bestätigung.
  • -r oder --recursive: Wendet den Befehl rekursiv auf Unterverzeichnisse an.

Schlussfolgerung

Befehlszeilenoptionen und Argumente sind leistungsstarke Tools, mit denen du die Funktionalität von Linux-Befehlen anpassen und sie an deine spezifischen Anforderungen anpassen kannst.

Befehlsverläufe und Aliase

Dein Befehlsverlauf speichert die Befehle, die du in deiner Shell eingegeben hast. Dies ist praktisch, um Befehle zu wiederholen, ohne sie erneut eingeben zu müssen.

Befehlsverlauf anzeigen

Um deinen Befehlsverlauf anzuzeigen, verwende den Befehl history. Mit der Option -c kannst du den Verlauf löschen.

Befehle aus dem Verlauf wiederholen

Um einen Befehl aus deinem Verlauf zu wiederholen, verwende das Ausrufezeichen (!) gefolgt von der Nummer des Befehls im Verlauf. Beispiel:

!10

Befehlsalias erstellen

Ein Alias ist ein Kurzbefehl für einen längeren Befehl. Du kannst Aliase mit dem Befehl alias erstellen. Beispiel:

alias ll='ls -l'

Dies erstellt einen Alias mit dem Namen ll, der den Befehl ls -l ausführt.

Befehlsalias bearbeiten

Um einen vorhandenen Alias zu bearbeiten, verwende den Befehl alias gefolgt vom Namen des Alias und dem neuen Befehl. Beispiel:

alias ll='ls -al'

Befehlsalias löschen

Um einen Alias zu löschen, verwende den Befehl unalias gefolgt vom Namen des Alias. Beispiel:

unalias ll

Nutzung von Bash-Vervollständigung

Die Bash-Vervollständigung hilft dir, Befehle und Dateipfade einzugeben, indem sie mögliche Optionen vorschlägt. Du kannst die Vervollständigung aktivieren, indem du die Tabulatortaste drückst. Beispiel:

ls /u
[Drücke die Tabulatortaste]
/usr /user

Erweiterte Verlaufsoptionen

Die Bash-Shell bietet erweiterte Optionen zur Konfiguration des Befehlsverlaufs. Dies kannst du in der Datei ~/.bashrc tun. Hier sind einige nützliche Optionen:

  • HISTSIZE: Anzahl der im Verlauf gespeicherten Befehle
  • HISTFILE: Pfad zur Verlaufsdatei
  • HISTCONTROL: Steuert, welche Befehle im Verlauf gespeichert werden

Fortgeschrittene Befehlszeilenkonzepte

Sobald du die Grundlagen beherrschst, kannst du dich mit fortgeschritteneren Befehlszeilenkonzepten auseinandersetzen, die deine Produktivität und Effizienz steigern.

Redirektion und Piping

Mit der Redirektion kannst du die Ausgabe eines Befehls in eine Datei umleiten. Beispielsweise speicherst du mit dem folgenden Befehl die Ausgabe des ls-Befehls in der Datei directory_listing.txt:

ls > directory_listing.txt

Piping ist eine nützliche Technik, um die Ausgabe eines Befehls als Eingabe für einen anderen Befehl zu verwenden. Beispielsweise kannst du den grep-Befehl verwenden, um eine Datei nach einem bestimmten Muster zu durchsuchen, und die Ergebnisse mit dem less-Befehl anzeigen lassen:

grep "pattern" file.txt | less

Grep und reguläre Ausdrücke

grep ist ein leistungsstarkes Tool zum Suchen und Filtern von Textdaten. Du kannst reguläre Ausdrücke verwenden, um komplexe Suchmuster zu erstellen. Beispielsweise sucht der folgende Befehl nach allen Zeilen, die das Wort "Linux" enthalten:

grep "Linux" file.txt

AWK und SED

AWK und SED sind zwei textverarbeitende Befehle, mit denen du komplexe Textmanipulationen durchführen kannst. AWK ist eine Programmiersprache, mit der du Text verarbeiten und formatieren kannst. SED ist ein Stream-Editor, mit dem du Text zeilenweise bearbeiten kannst.

Bash-Skripterstellung

Bash-Skripte sind Textdateien, die eine Folge von Befehlen enthalten, die du ausführen kannst, indem du sie ausführbar machst. Du kannst Skripte verwenden, um komplexe Aufgaben zu automatisieren und deine Produktivität zu steigern. Beispielsweise kannst du ein Skript schreiben, das eine Reihe von Dateien in einem bestimmten Verzeichnis umbenennt:

#!/bin/bash

# Rename all files in the current directory to lowercase
for file in *; do
  mv "$file" "$(echo "$file" | tr '[A-Z]' '[a-z]')"
done

Umgebungsvariablen

Umgebungsvariablen sind Variablen, die Informationen über die aktuelle Umgebung deiner Shell speichern. Du kannst sie verwenden, um auf gemeinsame Werte wie das aktuelle Verzeichnis oder den Benutzernamen zuzugreifen. Beispielsweise kannst du die Bash-Variable $HOME verwenden, um auf dein Ausgangsverzeichnis zuzugreifen:

echo $HOME

Funktionen

Funktionen sind wiederverwendbare Befehlsblöcke, die du in deinen Skripten und an der Eingabeaufforderung verwenden kannst. Sie helfen dir, deinen Code zu modularisieren und wiederzuverwenden. Beispielsweise kannst du eine Funktion erstellen, die die aktuelle Uhrzeit ausgibt:

#!/bin/bash

# Create a function to print the current time
function current_time() {
  echo $(date +%H:%M:%S)
}

# Call the function
current_time

Skripterstellung mit Linux-Befehlen

Wenn du häufig ähnliche Befehlsfolgen ausführst, kann die Automatisierung dieser Aufgaben durch Skripterstellung deine Produktivität erheblich steigern. Linux-Befehle eignen sich hervorragend zum Erstellen von Skripten, da sie leistungsstark, vielseitig und leicht zu kombinieren sind.

Was ist Skripterstellung?

Skripterstellung ist der Prozess, Befehlssequenzen in einer Datei zu speichern, die als Skript bezeichnet wird. Wenn du ein Skript ausführst, führt der Computer die enthaltenen Befehle der Reihe nach aus.

Erstellung eines Skripts

Um ein Skript zu erstellen, öffne einen Texteditor wie nano oder vi und speichere die Befehlsfolge in einer Datei mit der Erweiterung .sh. Hier ist ein einfaches Beispiel eines Skripts, das den Inhalt eines Verzeichnisses auflistet:

#!/bin/bash
ls -l /home/benutzer

Ausführen eines Skripts

Um ein Skript auszuführen, öffne ein Terminalfenster und navigiere zum Speicherort des Skripts. Führe anschließend den folgenden Befehl aus:

chmod +x name_des_skripts.sh
./name_des_skripts.sh

Variablen und Eingabe

Skripte können Variablen verwenden, um Werte zu speichern und wiederzuverwenden. Du kannst Variablen mit dem Gleichheitszeichen (=) zuweisen, z. B.:

name="Benutzername"

Du kannst read verwenden, um Eingabe vom Benutzer abzufragen, z. B.:

read -p "Name eingeben:" name

Bedingte Anweisungen

Bedingte Anweisungen ermöglichen es dir, den Ausführungspfad eines Skripts basierend auf bestimmten Bedingungen zu steuern. Hier sind einige häufig verwendete bedingte Anweisungen:

  • if: Führt Befehle aus, wenn eine Bedingung erfüllt ist
  • elif: Führt Befehle aus, wenn eine alternative Bedingung erfüllt ist
  • else: Führt Befehle aus, wenn keine der vorherigen Bedingungen erfüllt ist

Schleifen

Schleifen ermöglichen es dir, Befehlsblöcke wiederholt auszuführen. Hier sind einige häufig verwendete Schleifentypen:

  • for: Führt einen Befehlsblock für jeden Wert in einer Reihe aus
  • while: Führt einen Befehlsblock aus, solange eine Bedingung erfüllt ist
  • until: Führt einen Befehlsblock aus, bis eine Bedingung erfüllt ist

Funktionen

Funktionen ermöglichen es dir, Code zu modularisieren und wiederzuverwenden. Du kannst Funktionen definieren, indem du das Schlüsselwort function verwendest, und sie später im Skript aufrufen.

Hilfsmittel für die Skripterstellung

Es stehen zahlreiche Tools zur Verfügung, die dir die Skripterstellung unter Linux erleichtern können:

  • Bash-Vervollständigung: Vervollständige Befehle und Argumente automatisch
  • Bash-Geschichte: Greife auf zuvor ausgeführte Befehle zu
  • Shellcheck: Überprüft Skripte auf Syntaxfehler

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