Anleitung: Anzeigen von Festplatten in Ubuntu
Festplatten in Ubuntu über die GUI anzeigen
Möchtest du die Festplatten in deinem Ubuntu-System grafisch anzeigen lassen? Dies ist ein einfacher und visueller Weg, um alle an deinen Computer angeschlossenen Speichergeräte zu überwachen und zu verwalten. Befolge diese Schritte:
Datenträgerprogramme öffnen
- Öffne das Dash, indem du die Super-Taste (Windows-Taste) drückst.
- Tippe "Datenträgerprogramme" in die Suchleiste ein und klicke auf das gleichnamige Symbol.
Erkunden der Festplattenliste
Die Datenträgerprogramme zeigen eine Liste aller erkannten Festplatten an, sowohl interne als auch externe. Jedes Element in der Liste stellt eine einzelne Festplatte oder Partition dar und enthält Informationen wie:
- Name: Der Gerätename der Festplatte
- Größe: Die Gesamtkapazität des Geräts
- Verwendet: Der belegte Speicherplatz
- Frei: Der verfügbare Speicherplatz
- Typ: Der Festplattentyp (z. B. SSD, HDD)
- Einhängepunkt: Der Ordner, in dem die Festplatte eingehängt ist
Weitere Aktionen
Die Datenträgerprogramme bieten neben der Anzeige von Festplatteninformationen auch eine Reihe weiterer nützlicher Funktionen:
- Ein- und Aushängen von Festplatten: Du kannst Festplatten einhängen und aushängen, um auf sie zuzugreifen oder sie zu trennen.
- Partitionieren von Festplatten: Du kannst Festplatten partitionieren, um sie in kleinere Abschnitte zu unterteilen.
- Formatieren von Festplatten: Du kannst Festplatten formatieren, um Dateisysteme zu erstellen.
- Erstellen von Dateisystemprüfungen: Du kannst Dateisystemprüfungen auf Festplatten durchführen, um Fehler zu erkennen und zu beheben.
Festplatten über die Befehlszeile anzeigen (fdisk)
Neben der GUI kannst du auch die Befehlszeile verwenden, um Festplatten in Ubuntu anzuzeigen. Insbesondere eignet sich dafür das Tool fdisk
, ein universelles Programm zur Partitionierung von Festplatten.
Informationen zur Festplatte abrufen
Um allgemeine Informationen zu deiner Festplatte abzurufen, führe den Befehl fdisk -l
aus. Dieser Befehl listet alle Festplatten und Partitionen in deinem System auf:
fdisk -l
Partitionsinformationen anzeigen
Wenn du detailliertere Informationen zu den Partitionen auf einer bestimmten Festplatte erhalten möchtest, kannst du den Befehl fdisk
mit der Option -l
und dem Gerätenamen der Festplatte ausführen. Ersetze dabei /dev/sda
durch den Gerätenamen deiner Festplatte:
Weitere Informationen findest du in diesem Artikel: Ändern des Hostnamens unter Ubuntu: Eine umfassende Anleitung
fdisk -l /dev/sda
Festplattenpartitionsgrößen anzeigen
Mit fdisk
kannst du auch die Größen der Partitionen auf einer Festplatte anzeigen. Führe dazu den Befehl fdisk -l
mit der Option -s
aus:
fdisk -l -s /dev/sda
Diese Option gibt die Größe jeder Partition in Sektoren aus. Um die Größe in Megabyte oder Gigabyte zu erhalten, musst du sie durch 1.048.576 oder 1.073.741.824 teilen.
Weitere Funktionen von fdisk
fdisk verfügt über eine Vielzahl weiterer Funktionen, mit denen du Festplatten verwalten kannst. Dazu gehören unter anderem:
- Partitionen erstellen, löschen und ändern
- Dateisysteme formatieren
- Partitionstypen ändern
- Partitionen verschieben und kopieren
Festplatten über die Befehlszeile anzeigen (lsblk)
Über den Befehl lsblk
kannst du detaillierte Informationen über alle mit deinem System verbundenen Blockgeräte abrufen, einschließlich Festplatten, Partitionen und anderer Speichergeräte. Dieser Befehl ist besonders nützlich, wenn du die Größe, den Typ und den Status deiner Festplatten ermitteln möchtest.
Syntax
lsblk [Optionen]
Optionen
Zu den gängigsten Optionen von lsblk
gehören:
- -a, --all: Zeigt alle Blockgeräte an, auch die nicht gemounteten.
- -b, --bytes: Zeigt die Größe der Blockgeräte in Bytes an.
- -e, --discard: Zeigt Informationen über die Discard-Unterstützung an.
- -f, --fs: Zeigt Informationen über das Dateisystem an.
- -h, --human-readable: Zeigt Größen in einem für Menschen lesbaren Format an (z. B. MB, GB).
- -l, --list: Zeigt detaillierte Informationen über jedes Blockgerät an.
- -m, --metric: Zeigt Größen in metrischen Einheiten an (z. B. MiB, GiB).
- --name, -n: Zeigt nur die Namen der Blockgeräte an.
Verwendung
Um alle mit deinem System verbundenen Blockgeräte aufzulisten, führe folgenden Befehl aus:
lsblk
Diese Ausgabe enthält Informationen wie:
- NAME: Der Name des Blockgeräts
- MAJ:MIN: Die Haupt- und Neben-Gerätenummern
- RM: Der Dateisystemtyp
- SIZE: Die Größe des Blockgeräts
- RO: Gibt an, ob das Blockgerät schreibgeschützt ist oder nicht
- TYPE: Der Typ des Blockgeräts (z. B. Festplatte, Partition, RAID-Gerät)
- MOUNTPOINT: Der Mountpoint des Blockgeräts (falls gemountet)
Weitere Informationen
Du kannst den Befehl lsblk
auch verwenden, um detailliertere Informationen über ein bestimmtes Blockgerät abzurufen. Dazu gibst du den Namen des Blockgeräts als Argument an. Beispielsweise, um Informationen über die Festplatte /dev/sda
abzurufen, führe folgenden Befehl aus:
Weitere Informationen findest du in diesem Artikel: Installierte Pakete in Ubuntu anzeigen: Ein vollständiger Leitfaden
lsblk /dev/sda
Diese Ausgabe enthält zusätzliche Informationen wie:
- MODEL: Das Modell der Festplatte
- SERIAL: Die Seriennummer der Festplatte
- QUEUE: Die Anzahl der Warteschlangen für die Festplatte
- RPM: Die Umdrehungsrate der Festplatte (falls zutreffend)
- PHY-SEC: Die physische Sektorgröße der Festplatte
- LOG-SEC: Die logische Sektorgröße der Festplatte
- SCHED: Der Scheduler, der für die Festplatte verwendet wird
Festplatten über die Befehlszeile anzeigen (df)
Mit dem Befehl df
kannst du Informationen über die Dateisysteme und deren Speicherplatznutzung auf deinem Ubuntu-System anzeigen.
Syntax
df [Optionen]
Optionen
- -h: Gib die Größe in lesbaren Einheiten an (z. B. MB, GB, TB).
- -i: Zeige Inode-Informationen an.
- -l: Zeige zusätzlich die Namen der gemounteten Dateisysteme und die Blockgröße an.
- -P: Zeige nur diese Dateisysteme an, die auf physischen Geräten gemountet sind.
- -t: Zeige nur Dateisysteme vom angegebenen Typ an (z. B. ext4, XFS).
Beispiel
Um eine Liste aller gemounteten Dateisysteme mit ihrer Speicherplatznutzung anzuzeigen, führe folgenden Befehl aus:
df
Ausgabe:
Filesystem Size Used Avail Use% Mounted on
udev 97M 11M 86M 12% /dev
tmpfs 20M 2.0M 18M 11% /run
/dev/sda1 20G 18G 2.1G 90% /
tmpfs 3.9G 14M 3.8G 1% /dev/shm
tmpfs 5.0M 4.0K 5.0M 1% /run/lock
tmpfs 3.9G 14M 3.8G 1% /sys/fs/cgroup
/dev/loop0 35M 35M 0 100% /snap/gnome-calculator/176
/dev/loop1 35M 35M 0 100% /snap/gnome-characters/175
/dev/loop2 35M 35M 0 100% /snap/gnome-3-34-1804/24
/dev/loop3 35M 35M 0 100% /snap/gnome-system-monitor/173
/dev/loop4 35M 35M 0 100% /snap/gtk-common-themes/1525
In dieser Ausgabe siehst du, dass das Dateisystem /dev/sda1
eine Gesamtgröße von 20 GB hat, von denen 18 GB bereits verwendet werden. Die Auslastung beträgt somit 90 %.
Festplattenpartitionsgrößen anzeigen
Um die Größen der Partitionen deiner Festplatten anzuzeigen, kannst du verschiedene Befehlszeilentools verwenden.
df-Befehl
Der Befehl df
zeigt Informationen zum Speicherplatzverbrauch an, einschließlich der Größe jeder Partition.
Weitere Informationen findest du in diesem Artikel: Linux-Herunterfahren: So schalten Sie Ihren Linux-Computer elegant aus
So verwendest du den df
-Befehl, um die Partitionsgrößen anzuzeigen:
df -h
Die Option -h
formatiert die Ausgabe, um die Größen in lesbaren Einheiten wie Megabyte (MB) oder Gigabyte (GB) anzuzeigen. Die Ausgabe sieht in etwa so aus:
Filesystem Size Used Avail Use% Mounted on
udev 480M 12M 468M 3% /dev
tmpfs 253M 60K 253M 1% /run
/dev/sda1 111G 13G 99G 12% /
/dev/sda2 487M 161M 326M 33% /home
In diesem Beispiel hat die Root-Partition (/
) eine Größe von 111 GB, während die Partition /home
eine Größe von 487 MB hat.
fdisk-Befehl
Der Befehl fdisk
ist ein weiteres Tool, mit dem du Partitionsgrößen anzeigen kannst.
So verwendest du den fdisk
-Befehl, um die Partitionsgrößen anzuzeigen:
fdisk -l
Die Option -l
listet die Partitionen aller Festplatten auf. Die Ausgabe sieht in etwa so aus:
Disk /dev/sda: 128.1 GB, 128057553920 bytes, 250107520 sectors
Units: sectors of 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disklabel type: gpt
Disk identifier: 64342345-9618-47AC-82AC-B7933790FC1C
Device Start End Sectors Size Type
/dev/sda1 2048 2099199 2097152 1G EFI System
/dev/sda2 2099200 250107519 248008320 119G Linux filesystem
In diesem Beispiel hat die Partition /dev/sda1
eine Größe von 1 GB, während die Partition /dev/sda2
eine Größe von 119 GB hat.
Festplattenbezeichnungen ändern
Es kann hilfreich sein, den Festplatten in deinem Ubuntu-System aussagekräftige Bezeichnungen zu geben, insbesondere wenn du mehrere Laufwerke hast. Auf diese Weise kannst du sie leicht identifizieren und unterscheiden. Dies ist sowohl über die grafische Benutzeroberfläche (GUI) als auch über die Befehlszeile möglich.
GUI-Methode
- Öffne die Datenträgerverwaltung über das Dash oder das Menü "Anwendungen".
- Wähle die Festplatte aus, deren Bezeichnung du ändern möchtest.
- Klicke rechts in der Symbolleiste auf das Symbol "Etikett bearbeiten".
- Gib die neue Bezeichnung im Feld "Laufwerksbeschriftung" ein.
- Klicke auf "Laufwerksbeschriftung ändern".
Befehlszeilenmethode
Du kannst Festplattenbezeichnungen auch über das Terminal ändern.
- Verwende den Befehl
fdisk
um die Partitionstabelle der Festplatte anzuzeigen:
sudo fdisk -l
- Identifiziere die Nummer der Partition, deren Bezeichnung du ändern möchtest. Beispiel:
/dev/sda1
- Verwende den Befehl
e2label
um die Bezeichnung zu ändern:
sudo e2label /dev/sda1 neue_bezeichnung
Ersetze /dev/sda1
durch die tatsächliche Gerätebezeichnung und neue_bezeichnung
durch die gewünschte Bezeichnung.
Mehr Informationen findest du hier: chown recursive: Rekursives Ändern von Besitzrechten in Linux-Verzeichnissen und -Dateien
Zusätzliche Hinweise
- Wenn du die Bezeichnung einer Partition änderst, werden keine Daten auf der Partition gelöscht.
- Du kannst auch das Tool
gparted
verwenden, um Festplattenbezeichnungen grafisch zu ändern. - Einige Festplattenhersteller bieten proprietäre Tools zur Festplattenverwaltung an, die zusätzliche Funktionen bieten können.
Festplatteninformationen mit Analysetools anzeigen
Wenn du detailliertere Informationen über deine Festplatten erhalten möchtest, kannst du Analysetools verwenden. Diese Tools bieten erweiterte Einblicke in die Festplattennutzung, Leistung und Gesundheit und helfen dir, Probleme zu identifizieren und zu beheben.
SMART (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology)
SMART ist ein integriertes System, das den Zustand von Festplatten überwacht und mögliche Probleme erkennt. Du kannst SMART-Informationen mit dem Befehl sudo smartctl -a /dev/sdX
abrufen, wobei /dev/sdX
durch das tatsächliche Festplattengerät ersetzt werden muss.
Festplattennutzung analysieren
Das Tool iostat
bietet Echtzeitdaten zur Festplattennutzung. Mit dem Befehl sudo iostat
kannst du Statistiken wie I/O-Warteschlangentiefe, Übertragungsraten und Auslastungszeiten anzeigen.
Festplattenleistung testen
Du kannst die Leistung deiner Festplatten mit Benchmarking-Tools testen. fio
ist ein beliebtes Tool, mit dem du synthetische Workloads ausführen und die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten messen kannst.
Festplattenforensik
Wenn du Daten von einer beschädigten Festplatte wiederherstellen musst, kannst du forensische Tools verwenden. Mit PhotoRec
kannst du verlorene Dateien aus verschiedenen Dateisystemen wiederherstellen. ddrescue
ist ein weiteres Tool, das beim Klonen und Wiederherstellen von Festplatten verwendet werden kann.
Weitere Informationen findest du in diesem Artikel: Wiederherstellung beschädigter Linux-Dateisysteme mit fsck: Ein umfassender Leitfaden
Weitere nützliche Tools
- CrystalDiskInfo: Eine GUI-Anwendung, die SMART-Informationen und andere Festplattendetails anzeigt.
- GParted: Ein Partitionsmanager, der auch Informationen über Festplatten bereitstellt.
- Disk Utility (GNOME): Ein einfaches Tool zur Festplattenverwaltung, das Informationen über Größe, Format und Partitionierung bereitstellt.
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