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Anleitung: Anzeigen von Festplatten in Ubuntu

Lukas Fuchs vor 7 Monaten in  Betriebssysteme 3 Minuten Lesedauer

Festplatten in Ubuntu über die GUI anzeigen

Möchtest du die Festplatten in deinem Ubuntu-System grafisch anzeigen lassen? Dies ist ein einfacher und visueller Weg, um alle an deinen Computer angeschlossenen Speichergeräte zu überwachen und zu verwalten. Befolge diese Schritte:

Datenträgerprogramme öffnen

  1. Öffne das Dash, indem du die Super-Taste (Windows-Taste) drückst.
  2. Tippe "Datenträgerprogramme" in die Suchleiste ein und klicke auf das gleichnamige Symbol.

Erkunden der Festplattenliste

Die Datenträgerprogramme zeigen eine Liste aller erkannten Festplatten an, sowohl interne als auch externe. Jedes Element in der Liste stellt eine einzelne Festplatte oder Partition dar und enthält Informationen wie:

  • Name: Der Gerätename der Festplatte
  • Größe: Die Gesamtkapazität des Geräts
  • Verwendet: Der belegte Speicherplatz
  • Frei: Der verfügbare Speicherplatz
  • Typ: Der Festplattentyp (z. B. SSD, HDD)
  • Einhängepunkt: Der Ordner, in dem die Festplatte eingehängt ist

Weitere Aktionen

Die Datenträgerprogramme bieten neben der Anzeige von Festplatteninformationen auch eine Reihe weiterer nützlicher Funktionen:

  • Ein- und Aushängen von Festplatten: Du kannst Festplatten einhängen und aushängen, um auf sie zuzugreifen oder sie zu trennen.
  • Partitionieren von Festplatten: Du kannst Festplatten partitionieren, um sie in kleinere Abschnitte zu unterteilen.
  • Formatieren von Festplatten: Du kannst Festplatten formatieren, um Dateisysteme zu erstellen.
  • Erstellen von Dateisystemprüfungen: Du kannst Dateisystemprüfungen auf Festplatten durchführen, um Fehler zu erkennen und zu beheben.

Festplatten über die Befehlszeile anzeigen (fdisk)

Neben der GUI kannst du auch die Befehlszeile verwenden, um Festplatten in Ubuntu anzuzeigen. Insbesondere eignet sich dafür das Tool fdisk, ein universelles Programm zur Partitionierung von Festplatten.

Informationen zur Festplatte abrufen

Um allgemeine Informationen zu deiner Festplatte abzurufen, führe den Befehl fdisk -l aus. Dieser Befehl listet alle Festplatten und Partitionen in deinem System auf:

fdisk -l

Partitionsinformationen anzeigen

Wenn du detailliertere Informationen zu den Partitionen auf einer bestimmten Festplatte erhalten möchtest, kannst du den Befehl fdisk mit der Option -l und dem Gerätenamen der Festplatte ausführen. Ersetze dabei /dev/sda durch den Gerätenamen deiner Festplatte:

Weitere Informationen findest du in diesem Artikel: Ändern des Hostnamens unter Ubuntu: Eine umfassende Anleitung

fdisk -l /dev/sda

Festplattenpartitionsgrößen anzeigen

Mit fdisk kannst du auch die Größen der Partitionen auf einer Festplatte anzeigen. Führe dazu den Befehl fdisk -l mit der Option -s aus:

fdisk -l -s /dev/sda

Diese Option gibt die Größe jeder Partition in Sektoren aus. Um die Größe in Megabyte oder Gigabyte zu erhalten, musst du sie durch 1.048.576 oder 1.073.741.824 teilen.

Weitere Funktionen von fdisk

fdisk verfügt über eine Vielzahl weiterer Funktionen, mit denen du Festplatten verwalten kannst. Dazu gehören unter anderem:

  • Partitionen erstellen, löschen und ändern
  • Dateisysteme formatieren
  • Partitionstypen ändern
  • Partitionen verschieben und kopieren

Festplatten über die Befehlszeile anzeigen (lsblk)

Über den Befehl lsblk kannst du detaillierte Informationen über alle mit deinem System verbundenen Blockgeräte abrufen, einschließlich Festplatten, Partitionen und anderer Speichergeräte. Dieser Befehl ist besonders nützlich, wenn du die Größe, den Typ und den Status deiner Festplatten ermitteln möchtest.

Syntax

lsblk [Optionen]

Optionen

Zu den gängigsten Optionen von lsblk gehören:

  • -a, --all: Zeigt alle Blockgeräte an, auch die nicht gemounteten.
  • -b, --bytes: Zeigt die Größe der Blockgeräte in Bytes an.
  • -e, --discard: Zeigt Informationen über die Discard-Unterstützung an.
  • -f, --fs: Zeigt Informationen über das Dateisystem an.
  • -h, --human-readable: Zeigt Größen in einem für Menschen lesbaren Format an (z. B. MB, GB).
  • -l, --list: Zeigt detaillierte Informationen über jedes Blockgerät an.
  • -m, --metric: Zeigt Größen in metrischen Einheiten an (z. B. MiB, GiB).
  • --name, -n: Zeigt nur die Namen der Blockgeräte an.

Verwendung

Um alle mit deinem System verbundenen Blockgeräte aufzulisten, führe folgenden Befehl aus:

lsblk

Diese Ausgabe enthält Informationen wie:

  • NAME: Der Name des Blockgeräts
  • MAJ:MIN: Die Haupt- und Neben-Gerätenummern
  • RM: Der Dateisystemtyp
  • SIZE: Die Größe des Blockgeräts
  • RO: Gibt an, ob das Blockgerät schreibgeschützt ist oder nicht
  • TYPE: Der Typ des Blockgeräts (z. B. Festplatte, Partition, RAID-Gerät)
  • MOUNTPOINT: Der Mountpoint des Blockgeräts (falls gemountet)

Weitere Informationen

Du kannst den Befehl lsblk auch verwenden, um detailliertere Informationen über ein bestimmtes Blockgerät abzurufen. Dazu gibst du den Namen des Blockgeräts als Argument an. Beispielsweise, um Informationen über die Festplatte /dev/sda abzurufen, führe folgenden Befehl aus:

Weitere Informationen findest du in diesem Artikel: Installierte Pakete in Ubuntu anzeigen: Ein vollständiger Leitfaden

lsblk /dev/sda

Diese Ausgabe enthält zusätzliche Informationen wie:

  • MODEL: Das Modell der Festplatte
  • SERIAL: Die Seriennummer der Festplatte
  • QUEUE: Die Anzahl der Warteschlangen für die Festplatte
  • RPM: Die Umdrehungsrate der Festplatte (falls zutreffend)
  • PHY-SEC: Die physische Sektorgröße der Festplatte
  • LOG-SEC: Die logische Sektorgröße der Festplatte
  • SCHED: Der Scheduler, der für die Festplatte verwendet wird

Festplatten über die Befehlszeile anzeigen (df)

Mit dem Befehl df kannst du Informationen über die Dateisysteme und deren Speicherplatznutzung auf deinem Ubuntu-System anzeigen.

Syntax

df [Optionen]

Optionen

  • -h: Gib die Größe in lesbaren Einheiten an (z. B. MB, GB, TB).
  • -i: Zeige Inode-Informationen an.
  • -l: Zeige zusätzlich die Namen der gemounteten Dateisysteme und die Blockgröße an.
  • -P: Zeige nur diese Dateisysteme an, die auf physischen Geräten gemountet sind.
  • -t: Zeige nur Dateisysteme vom angegebenen Typ an (z. B. ext4, XFS).

Beispiel

Um eine Liste aller gemounteten Dateisysteme mit ihrer Speicherplatznutzung anzuzeigen, führe folgenden Befehl aus:

df

Ausgabe:

Filesystem     Size  Used Avail Use% Mounted on
udev            97M   11M   86M   12% /dev
tmpfs           20M  2.0M   18M   11% /run
/dev/sda1        20G  18G  2.1G   90% /
tmpfs           3.9G  14M  3.8G   1% /dev/shm
tmpfs           5.0M  4.0K  5.0M   1% /run/lock
tmpfs           3.9G  14M  3.8G   1% /sys/fs/cgroup
/dev/loop0       35M  35M     0 100% /snap/gnome-calculator/176
/dev/loop1       35M  35M     0 100% /snap/gnome-characters/175
/dev/loop2       35M  35M     0 100% /snap/gnome-3-34-1804/24
/dev/loop3       35M  35M     0 100% /snap/gnome-system-monitor/173
/dev/loop4       35M  35M     0 100% /snap/gtk-common-themes/1525

In dieser Ausgabe siehst du, dass das Dateisystem /dev/sda1 eine Gesamtgröße von 20 GB hat, von denen 18 GB bereits verwendet werden. Die Auslastung beträgt somit 90 %.

Festplattenpartitionsgrößen anzeigen

Um die Größen der Partitionen deiner Festplatten anzuzeigen, kannst du verschiedene Befehlszeilentools verwenden.

df-Befehl

Der Befehl df zeigt Informationen zum Speicherplatzverbrauch an, einschließlich der Größe jeder Partition.

Weitere Informationen findest du in diesem Artikel: Linux-Herunterfahren: So schalten Sie Ihren Linux-Computer elegant aus

So verwendest du den df-Befehl, um die Partitionsgrößen anzuzeigen:

df -h

Die Option -h formatiert die Ausgabe, um die Größen in lesbaren Einheiten wie Megabyte (MB) oder Gigabyte (GB) anzuzeigen. Die Ausgabe sieht in etwa so aus:

Filesystem      Size  Used Avail Use% Mounted on
udev            480M   12M  468M   3% /dev
tmpfs           253M   60K  253M   1% /run
/dev/sda1       111G   13G   99G  12% /
/dev/sda2       487M  161M  326M  33% /home

In diesem Beispiel hat die Root-Partition (/) eine Größe von 111 GB, während die Partition /home eine Größe von 487 MB hat.

fdisk-Befehl

Der Befehl fdisk ist ein weiteres Tool, mit dem du Partitionsgrößen anzeigen kannst.

So verwendest du den fdisk-Befehl, um die Partitionsgrößen anzuzeigen:

fdisk -l

Die Option -l listet die Partitionen aller Festplatten auf. Die Ausgabe sieht in etwa so aus:

Disk /dev/sda: 128.1 GB, 128057553920 bytes, 250107520 sectors
Units: sectors of 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disklabel type: gpt
Disk identifier: 64342345-9618-47AC-82AC-B7933790FC1C

Device           Start         End           Sectors  Size Type
/dev/sda1         2048     2099199     2097152     1G EFI System
/dev/sda2        2099200   250107519   248008320  119G Linux filesystem

In diesem Beispiel hat die Partition /dev/sda1 eine Größe von 1 GB, während die Partition /dev/sda2 eine Größe von 119 GB hat.

Festplattenbezeichnungen ändern

Es kann hilfreich sein, den Festplatten in deinem Ubuntu-System aussagekräftige Bezeichnungen zu geben, insbesondere wenn du mehrere Laufwerke hast. Auf diese Weise kannst du sie leicht identifizieren und unterscheiden. Dies ist sowohl über die grafische Benutzeroberfläche (GUI) als auch über die Befehlszeile möglich.

GUI-Methode

  1. Öffne die Datenträgerverwaltung über das Dash oder das Menü "Anwendungen".
  2. Wähle die Festplatte aus, deren Bezeichnung du ändern möchtest.
  3. Klicke rechts in der Symbolleiste auf das Symbol "Etikett bearbeiten".
  4. Gib die neue Bezeichnung im Feld "Laufwerksbeschriftung" ein.
  5. Klicke auf "Laufwerksbeschriftung ändern".

Befehlszeilenmethode

Du kannst Festplattenbezeichnungen auch über das Terminal ändern.

  1. Verwende den Befehl fdisk um die Partitionstabelle der Festplatte anzuzeigen:
sudo fdisk -l
  1. Identifiziere die Nummer der Partition, deren Bezeichnung du ändern möchtest. Beispiel: /dev/sda1
  2. Verwende den Befehl e2label um die Bezeichnung zu ändern:
sudo e2label /dev/sda1 neue_bezeichnung

Ersetze /dev/sda1 durch die tatsächliche Gerätebezeichnung und neue_bezeichnung durch die gewünschte Bezeichnung.

Mehr Informationen findest du hier: chown recursive: Rekursives Ändern von Besitzrechten in Linux-Verzeichnissen und -Dateien

Zusätzliche Hinweise

  • Wenn du die Bezeichnung einer Partition änderst, werden keine Daten auf der Partition gelöscht.
  • Du kannst auch das Tool gparted verwenden, um Festplattenbezeichnungen grafisch zu ändern.
  • Einige Festplattenhersteller bieten proprietäre Tools zur Festplattenverwaltung an, die zusätzliche Funktionen bieten können.

Festplatteninformationen mit Analysetools anzeigen

Wenn du detailliertere Informationen über deine Festplatten erhalten möchtest, kannst du Analysetools verwenden. Diese Tools bieten erweiterte Einblicke in die Festplattennutzung, Leistung und Gesundheit und helfen dir, Probleme zu identifizieren und zu beheben.

SMART (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology)

SMART ist ein integriertes System, das den Zustand von Festplatten überwacht und mögliche Probleme erkennt. Du kannst SMART-Informationen mit dem Befehl sudo smartctl -a /dev/sdX abrufen, wobei /dev/sdX durch das tatsächliche Festplattengerät ersetzt werden muss.

Festplattennutzung analysieren

Das Tool iostat bietet Echtzeitdaten zur Festplattennutzung. Mit dem Befehl sudo iostat kannst du Statistiken wie I/O-Warteschlangentiefe, Übertragungsraten und Auslastungszeiten anzeigen.

Festplattenleistung testen

Du kannst die Leistung deiner Festplatten mit Benchmarking-Tools testen. fio ist ein beliebtes Tool, mit dem du synthetische Workloads ausführen und die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten messen kannst.

Festplattenforensik

Wenn du Daten von einer beschädigten Festplatte wiederherstellen musst, kannst du forensische Tools verwenden. Mit PhotoRec kannst du verlorene Dateien aus verschiedenen Dateisystemen wiederherstellen. ddrescue ist ein weiteres Tool, das beim Klonen und Wiederherstellen von Festplatten verwendet werden kann.

Weitere Informationen findest du in diesem Artikel: Wiederherstellung beschädigter Linux-Dateisysteme mit fsck: Ein umfassender Leitfaden

Weitere nützliche Tools

  • CrystalDiskInfo: Eine GUI-Anwendung, die SMART-Informationen und andere Festplattendetails anzeigt.
  • GParted: Ein Partitionsmanager, der auch Informationen über Festplatten bereitstellt.
  • Disk Utility (GNOME): Ein einfaches Tool zur Festplattenverwaltung, das Informationen über Größe, Format und Partitionierung bereitstellt.

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