Befehle für den Wechsel des Verzeichnisses in Linux
Das Linux-Terminal bietet dir verschiedene Befehle zum Navigieren durch das Dateisystem. Mit diesen Befehlen kannst du schnell und einfach zwischen Verzeichnissen wechseln.
cd Pfad
Der Befehl cd
gefolgt von einem Pfad wechselt in das angegebene Verzeichnis. Beispielsweise wechselst du mit cd /home/benutzer
in das Home-Verzeichnis des Benutzers.
cd ..
Der Befehl cd ..
wechselt in das übergeordnete Verzeichnis des aktuellen Verzeichnisses. Wenn du dich beispielsweise im Verzeichnis /home/benutzer/dokumente
befindest, wechselst du mit cd ..
in das Verzeichnis /home/benutzer
.
cd –
Der Befehl cd -
wechselt zurück zum zuletzt besuchten Verzeichnis. Dies ist praktisch, wenn du zwischen zwei Verzeichnissen hin und her navigierst.
cd Pfad
Der Befehl cd Pfad
ist der grundlegende Befehl zum Wechseln des Verzeichnisses in Linux. Er nimmt einen Argument an, den Pfad zum neuen Verzeichnis, in das du wechseln möchtest. Der Pfad kann entweder absolut oder relativ sein.
Absolute Pfade
Ein absoluter Pfad beginnt mit dem Wurzelverzeichnis /
und gibt die vollständige Hierarchie der Verzeichnisse an, die zum gewünschten Verzeichnis führen. Beispiel:
cd /home/benutzer/Dokumente
Dies wechselt in das Verzeichnis "Dokumente" im Benutzerverzeichnis.
Relative Pfade
Ein relativer Pfad gibt den Pfad zum Zielverzeichnis relativ zum aktuellen Verzeichnis an. Du kannst relative Pfade verwenden, wenn du weißt, in welchem Verzeichnis du dich derzeit befindest. Beispiel:
cd Downloads
Dies wechselt in das Unterverzeichnis "Downloads" des aktuellen Verzeichnisses.
Kontextbezogene Hinweise
- Du kannst
~
(Tilde) verwenden, um das Ausgangsverzeichnis des Benutzers darzustellen. - Die Tab-Vervollständigung hilft dir, Verzeichnisnamen automatisch zu vervollständigen.
- Du kannst Befehlsaliase erstellen, um Befehle wie
cd
anzupassen. - Bash-Shell-Erweiterungen können dir helfen, Verzeichnisnamen zu erweitern.
- Du kannst versteckte Verzeichnisse mit dem Befehl
ls -a
anzeigen. - Um in Verzeichnisse mit Umlauten oder Sonderzeichen zu navigieren, musst du diese Zeichen möglicherweise maskieren (z. B. mit Anführungszeichen).
- Du kannst mit
cd -
zum vorherigen Verzeichnis zurückkehren.
cd ..
Die Verwendung von cd ..
ist eine einfache Möglichkeit, im Dateisystem nach oben zu navigieren, d. h. zum übergeordneten Verzeichnis des aktuellen Verzeichnisses. Dies ist besonders nützlich, wenn du dich in einem verschachtelten Verzeichnisbaum befindest und schnell eine Ebene nach oben wechseln möchtest.
Syntax
Die Syntax für cd ..
lautet wie folgt:
cd ..
Das ..
-Segment gibt an, dass zum übergeordneten Verzeichnis gewechselt werden soll.
Beispiel
Angenommen, du befindest dich im Verzeichnis /home/benutzername/dokumente/projekt
. Um zum übergeordneten Verzeichnis /home/benutzername/dokumente
zu wechseln, verwendest du den folgenden Befehl:
cd ..
Dadurch kehrst du zum übergeordneten Verzeichnis zurück und kannst dort weiterarbeiten.
Vorteile
-
Schnelle Navigation:
cd ..
ist ein schneller Weg, um im Dateisystem aufzusteigen, ohne mehrerecd
-Befehle mit absoluten Pfaden eingeben zu müssen. - Einfach zu merken: Die Syntax ist einfach und leicht zu merken, sodass du sie auch ohne ständiges Nachschlagen verwenden kannst.
-
Universell einsetzbar:
cd ..
funktioniert in allen Linux-Distributionen und auf allen Systemen mit einer Bash-Shell.
Wann cd ..
verwenden?
Du solltest cd ..
immer dann verwenden, wenn du schnell und einfach zum übergeordneten Verzeichnis wechseln möchtest, z. B.:
- Wenn du dich in einem verschachtelten Verzeichnisbaum befindest und schnell eine Ebene aufsteigen möchtest.
- Wenn du den absoluten Pfad des übergeordneten Verzeichnisses nicht kennst.
- Wenn du mehrere Ebenen aufsteigen möchtest, kannst du
cd ..
mehrmals verwenden, z. B.cd ../../../
.
cd –
Die Verwendung von cd -
ist eine praktische Methode, um schnell zu dem Verzeichnis zurückzukehren, in dem du dich zuletzt befunden hast. Dieser Befehl wird auch als "Pop-Verzeichnis" bezeichnet.
Funktionsweise:
Wenn du cd -
ausführst, wird das aktuelle Arbeitsverzeichnis in den Stack der zuletzt besuchten Verzeichnisse gepusht und das Verzeichnis, das sich an der Spitze des Stacks befindet, wird zu deinem neuen Arbeitsverzeichnis.
Vorteile:
- Erleichtert den schnellen Wechsel zwischen Verzeichnissen, die du häufig besuchst.
- Hilft dir, die Verzeichnishierarchie zu verfolgen und zu deinem Ausgangsverzeichnis zurückzukehren.
Beispiel:
Angenommen, du befindest dich im Verzeichnis "/home/benutzer/Dokumente" und möchtest zum Verzeichnis "/home/benutzer/Desktop" wechseln. Du kannst folgenden Befehl verwenden:
cd ~/Desktop
Um nun zu "/home/benutzer/Dokumente" zurückzukehren, kannst du einfach cd -
eingeben.
Häufig gestellte Fragen:
-
Kann ich
cd -
verwenden, um zu einem Verzeichnis zurückzukehren, das ich vor mehreren Befehlen besucht habe?- Nein,
cd -
wechselt nur zum zuletzt besuchten Verzeichnis. Um zu einem älteren Verzeichnis zurückzukehren, musst du den Befehlcd
mit einem relativen oder absoluten Pfad verwenden.
- Nein,
-
Gibt es eine Alternative zu
cd -
?- Ja, du kannst auch den Befehl
pushd
verwenden, um das aktuelle Verzeichnis auf den Stack zu pushen, undpopd
, um zum vorherigen Verzeichnis zurückzukehren.
- Ja, du kannst auch den Befehl
-
Kann ich
cd -
in Skripten verwenden?- Ja, du kannst
cd -
in Skripten zum Verwalten des Verzeichnisstapels verwenden.
- Ja, du kannst
Zusätzliche Tipps:
- Du kannst die Option
-P
zucd
hinzufügen, um symbolische Links zu ignorieren und zur tatsächlichen Position des Verzeichnisses zu wechseln. - Wenn du den Befehl
cd
mehrmals hintereinander ausführst, wird der Verzeichnisstapel mit den zuletzt besuchten Verzeichnissen gefüllt. Du kannst den Befehldirs
verwenden, um die Verzeichnisse auf dem Stack anzuzeigen.
Absolute und relative Pfade
Wenn du das Verzeichnis wechselst, kannst du entweder absolute oder relative Pfade verwenden.
Absolute Pfade
Absolute Pfade beginnen mit dem Root-Verzeichnis (/) und beschreiben den vollständigen Pfad zu einem Verzeichnis. Beispiel:
/home/benutzer/dokumente/bericht.txt
Dies ist der absolute Pfad zur Datei "bericht.txt" im Ordner "dokumente" des Benutzers "benutzer".
Relative Pfade
Relative Pfade beschreiben den Pfad zu einem Verzeichnis relativ zum aktuellen Verzeichnis. Sie beginnen nicht mit dem Root-Verzeichnis. Beispiel:
dokumente/bericht.txt
Dies ist der relative Pfad zur Datei "bericht.txt" im Ordner "dokumente" des aktuellen Verzeichnisses.
Welche Art von Pfad solltest du verwenden?
In den meisten Fällen ist es einfacher, relative Pfade zu verwenden, da du dich nicht um den vollständigen absoluten Pfad kümmern musst. Wenn du jedoch den Pfad zu einem Verzeichnis außerhalb des aktuellen Verzeichnisses angeben musst, musst du einen absoluten Pfad verwenden.
Tipps zur Verwendung von Pfaden:
- Verwende Tab-Vervollständigung, um Verzeichnisnamen automatisch auszufüllen.
- Verwende Sonderzeichen wie "~" (Tilde), um schnell zum Home-Verzeichnis zu navigieren.
- Nutze Befehlsaliase, um häufig verwendete Befehle anzupassen.
- Erweitere Bash-Shell-Optionen, um Verzeichnisnamen zu manipulieren.
Navigieren mit Tilde (~)
Die Tilde (~) ist ein Symbol, das dein Home-Verzeichnis in Linux darstellt. Diese Abkürzung ist besonders nützlich, wenn du Befehle ausführst, die sich auf Dateien oder Verzeichnisse in deinem Home-Verzeichnis beziehen.
Vorteile der Verwendung von Tilde
Die Verwendung von Tilde hat mehrere Vorteile:
- Vereinfachung von Pfaden: Anstatt den vollständigen Pfad zu deinem Home-Verzeichnis einzugeben (z. B. /home/benutzername), kannst du einfach ~ eingeben.
- Automatische Pfadergänzung: Wenn du ~ in einem Befehl verwendest, ergänzt die Shell automatisch den Rest des Pfads zu deinem Home-Verzeichnis.
- Unabhängigkeit vom Benutzernamen: Die Tilde verweist immer auf dein Home-Verzeichnis, unabhängig von deinem Benutzernamen oder dem aktuellen Arbeitsverzeichnis.
Verwendung von Tilde in Befehlen
Du kannst Tilde in Befehlen verwenden, um auf dein Home-Verzeichnis oder Dateien und Verzeichnisse darin zuzugreifen. Hier sind einige Beispiele:
-
Zum Home-Verzeichnis wechseln:
cd ~
-
Auf eine Datei im Home-Verzeichnis zugreifen:
cat ~/Dokumente/meine_datei.txt
-
In ein Unterverzeichnis im Home-Verzeichnis wechseln:
cd ~/Dokumente
Spezielle Verwendung von Tilde
Zusätzlich zu ihrem Standardverhalten kann die Tilde für spezielle Zwecke verwendet werden:
-
Aktueller Benutzer:
~+
verweist auf das Home-Verzeichnis des aktuellen Benutzers. -
Übergeordnetes Verzeichnis des Home-Verzeichnisses:
~-/
verweist auf das übergeordnete Verzeichnis des Home-Verzeichnisses. -
Benutzerwechselung: Wenn du mit
~username
eine Tilde gefolgt von einem Benutzernamen eingibst, wechselst du zum Home-Verzeichnis des angegebenen Benutzers.
Tab-Vervollständigung zum automatischen Ausfüllen von Verzeichnisnamen
Die Tab-Vervollständigung ist eine praktische Funktion, die dir beim Navigieren durch das Dateisystem eine Menge Zeit sparen kann. Indem du einfach die ersten paar Buchstaben eines Verzeichnisnamens eingibst und die Tabulatortaste drückst, vervollständigt die Shell den Namen automatisch.
Wie funktioniert es?
Wenn du die Tabulatortaste drückst, durchsucht die Shell das aktuelle Verzeichnis nach Dateinamen, die mit den eingegebenen Buchstaben übereinstimmen. Wenn nur eine Übereinstimmung gefunden wird, wird der vollständige Verzeichnisname eingefügt. Wenn mehrere Übereinstimmungen gefunden werden, wird eine Liste mit allen möglichen Vervollständigungen angezeigt, aus der du eine auswählen kannst.
Vorteile
Die Tab-Vervollständigung bietet dir folgende Vorteile:
- Geringere Tippfehler: Du musst dich nicht mehr an lange Verzeichnisnamen erinnern oder sie vollständig eintippen.
- Schnellere Navigation: Du kannst Verzeichnisse in Sekundenschnelle wechseln, indem du nur wenige Tasten drückst.
- Konsistenz: Die Tab-Vervollständigung stellt sicher, dass du Verzeichnisnamen immer korrekt schreibst, was die Fehlerbehebung vereinfacht.
Tipps
Um die Tab-Vervollständigung optimal zu nutzen, kannst du folgende Tipps befolgen:
- Teile Pfadnamen auf: Wenn du einen Pfad zu einem Verzeichnis angeben musst, kannst du die Tab-Vervollständigung für jedes Verzeichnis im Pfad verwenden.
-
Benutze den Schalter "-f": Wenn du den Schalter "-f" zum Befehl
cd
hinzufügst, wird das Verzeichnis automatisch erstellt, wenn es nicht existiert. Dies kann beim Erstellen neuer Verzeichnisse nützlich sein. - Aktiviere die Bash-Erweiterungen: Die Bash-Shell bietet erweiterte Optionen für die Tab-Vervollständigung. Aktiviere diese Erweiterungen, indem du die folgende Zeile in deine ~/.bashrc-Datei einfügst:
shopt -s bash_autoexpand
Die Tab-Vervollständigung ist ein leistungsstarkes Tool, das dir hilft, effizient durch das Linux-Dateisystem zu navigieren. Indem du diese Funktion effektiv nutzt, kannst du Zeit sparen und die Genauigkeit beim Wechsel von Verzeichnissen verbessern.
Verwenden von Befehlsaliase zum Anpassen von Befehlen
Befehlsaliase ermöglichen es dir, benutzerdefinierte Kürzel für häufig verwendete Befehle zu erstellen. Dies kann das Navigieren durch das Dateisystem erheblich beschleunigen.
Vorteile von Befehlsaliase
- Erhöhte Effizienz: Durch die Verwendung kürzerer Befehle kannst du Zeit sparen und deine Produktivität steigern.
- Anpassbarkeit: Du kannst Aliase so anpassen, dass sie deinen individuellen Vorlieben und häufig verwendeten Befehlen entsprechen.
- Einfaches Merken: Kurze und prägnante Aliase lassen sich leichter merken als lange Befehle.
Erstellen von Befehlsaliase
Du kannst Befehlsaliase in der Datei ~/.bashrc
definieren. Bearbeite diese Datei mit deinem bevorzugten Texteditor und füge Folgendes hinzu:
alias neuer_alias=ursprünglicher_befehl
Beispielsweise kannst du den Alias l
für den Befehl ls -l
erstellen:
alias l='ls -l'
Verwenden von Befehlsaliase
Sobald du deine Aliase definiert hast, kannst du sie in der Befehlszeile wie folgt verwenden:
$ neuer_alias
Im obigen Beispiel würde die Verwendung von l
den Befehl ls -l
ausführen.
Beispiele für Befehlsaliase
Hier sind einige nützliche Befehlsaliase für die Navigation im Dateisystem:
-
ll
: Führtls -l
aus -
cd..
: Wechselt in das übergeordnete Verzeichnis -
cdh
: Wechselt in das Ausgangsverzeichnis -
lshd
: Führtls -lah
aus (zeigt versteckte Dateien an)
Du kannst auch Aliase für andere Befehle wie grep
, awk
und sed
erstellen, um deine Befehlszeile anzupassen.
Bash-Shell-Erweiterungen für Verzeichnisnamen
Bash, die beliebteste Shell für Linux, bietet eine Reihe nützlicher Erweiterungen, die dir das Navigieren durch das Dateisystem erleichtern. Diese Erweiterungen ermöglichen es dir, Verzeichnisnamen und Pfade auf flexible und effiziente Weise zu bearbeiten.
Globbing
Globbing ist eine Methode, um Gruppen von Dateien oder Verzeichnissen mit Platzhalterzeichen zu bezeichnen.
-
*
: Entspricht einer beliebigen Anzahl von Zeichen, einschließlich Leerzeichen. -
?
: Entspricht einem beliebigen einzelnen Zeichen. -
[]
: Entspricht einem beliebigen Zeichen innerhalb der eckigen Klammern.
Beispiel:
cd mydir/*txt
Dieser Befehl wechselt in das Verzeichnis mydir
und listet alle Dateien mit der Erweiterung .txt
auf.
Klammererweiterung
Die Klammererweiterung ermöglicht es dir, mehrere Optionen für einen Teil eines Verzeichnisnamens anzugeben.
Beispiel:
cd /home/{benutzername,Downloads}
Dieser Befehl wechselt entweder in das Verzeichnis /home/benutzername
oder /home/Downloads
.
Tilde-Erweiterung
Die Tilde (~
) in einem Pfad wird als Abkürzung für das Home-Verzeichnis des aktuellen Benutzers erweitert.
Beispiel:
cd ~/Dokumente
Dieser Befehl wechselt in das Verzeichnis Dokumente
innerhalb des Home-Verzeichnisses.
Dateierweiterung
Die Dateierweiterung ermöglicht es dir, die Erweiterung einer Datei im Pfad anzugeben.
Beispiel:
cd /usr/bin/*sh
Dieser Befehl wechselt in das Verzeichnis /usr/bin
und listet alle Dateien auf, die mit .sh
enden.
Absolutausdruck
Ein Absolutausdruck beginnt mit einem Schrägstrich (/
) und gibt einen absoluten Pfad zum Verzeichnis an.
Beispiel:
cd /root/Programme
Dieser Befehl wechselt in das Verzeichnis /root/Programme
.
Relativausdruck
Ein Relativausdruck beginnt nicht mit einem Schrägstrich und gibt einen relativen Pfad in Bezug auf das aktuelle Arbeitsverzeichnis an.
Beispiel:
cd ../Downloads
Dieser Befehl wechselt in das übergeordnete Verzeichnis und anschließend in das Verzeichnis Downloads
.
Indem du Bash-Shell-Erweiterungen nutzt, kannst du komplexe Verzeichnisnamen effizient bearbeiten und präzise durch das Dateisystem navigieren.
Versteckte Verzeichnisse anzeigen
Versteckte Verzeichnisse in Linux beginnen mit einem Punkt (.) und sind standardmäßig nicht in der Ausgabe von Befehlen wie ls
enthalten. Diese Verzeichnisse dienen oft zum Speichern von Konfigurationsdateien, Caches oder anderen Daten, die nicht für allgemeine Benutzer gedacht sind.
Wie man versteckte Verzeichnisse anzeigt
Um versteckte Verzeichnisse anzuzeigen, kannst du den folgenden Befehl verwenden:
ls -a
Der Parameter -a
weist den Befehl ls
an, alle Dateien und Verzeichnisse anzuzeigen, einschließlich versteckter.
Verwendung von Tab-Vervollständigung mit versteckten Verzeichnissen
Die Tab-Vervollständigung kann dir helfen, versteckte Verzeichnisse beim Navigieren durch das Dateisystem schnell zu finden. Tippe einfach den Anfang des Verzeichnisnamens ein und drücke die Tabulatortaste, um eine Liste aller passenden Verzeichnisse anzuzeigen, einschließlich versteckter.
Bash-Shell-Erweiterungen für versteckte Verzeichnisse
Du kannst auch Bash-Shell-Erweiterungen verwenden, um versteckte Verzeichnisse zu finden. Beispielsweise erweitert die folgende Erweiterung alle versteckten Verzeichnisse im aktuellen Verzeichnis:
echo ~/.*/
Dies ist besonders nützlich, wenn du nach einem bestimmten versteckten Verzeichnis suchst.
Verwenden von find
zum Suchen nach versteckten Verzeichnissen
Der Befehl find
kann verwendet werden, um rekursiv nach versteckten Verzeichnissen in einem bestimmten Pfad zu suchen. Beispielsweise sucht der folgende Befehl nach allen versteckten Verzeichnissen im Verzeichnis /home/benutzer
:
find /home/benutzer -type d -name ".*"
Versteckte Verzeichnisse anzeigen lassen
Wenn du möchtest, dass versteckte Verzeichnisse standardmäßig in der Ausgabe von Befehlen wie ls
angezeigt werden, kannst du die folgenden Schritte ausführen:
- Öffne die Datei
.bashrc
in deinem Home-Verzeichnis in einem Texteditor. - Füge die folgende Zeile am Ende der Datei hinzu:
alias ls='ls -a'
- Speichere die Datei und schließe den Texteditor.
- Lade die neue Konfiguration, indem du den folgenden Befehl ausführst:
source ~/.bashrc
Nun werden versteckte Verzeichnisse immer in der Ausgabe des Befehls ls
angezeigt.
Navigieren zu Verzeichnissen mit Umlauten oder Sonderzeichen
Wenn du zu Verzeichnissen navigieren möchtest, die Umlaute (ä, ö, ü, Ä, Ö, Ü) oder andere Sonderzeichen (z. B. Leerzeichen, Klammern) enthalten, kannst du dies unter Linux mit Hilfe von Escapesequenzen tun.
Verwendung von Escapesequenzen
Um ein Sonderzeichen in einem Pfad zu escapen, musst du einen Backslash () voranstellen. Beispielsweise würden wir, um zum Verzeichnis "Mein Verzeichnis" zu navigieren, Folgendes eingeben:
cd Mein\ Verzeichnis
Wenn der Verzeichnisname mehrere Sonderzeichen enthält, musst du jedes einzelne Zeichen escapen. Beispielsweise würden wir zum Navigieren zum Verzeichnis "Mein außergewöhnliches Verzeichnis" Folgendes eingeben:
cd Mein\ außergewöhnliches\ Verzeichnis
Verwenden von doppelten Anführungszeichen
Du kannst auch doppelte Anführungszeichen (") um den Pfad setzen, um Sonderzeichen zu escapen. Dies ist besonders nützlich, wenn der Pfad Leerzeichen enthält. Beispielsweise würden wir zum Navigieren zum Verzeichnis "Mein Verzeichnis mit Leerzeichen" Folgendes eingeben:
cd "Mein Verzeichnis mit Leerzeichen"
Verwendung von Tilde (~)
Die Tilde (~) ist eine Abkürzung für das Home-Verzeichnis des aktuellen Benutzers. Du kannst sie verwenden, um zu Verzeichnissen zu navigieren, die Umlaute oder Sonderzeichen enthalten, ohne diese escapen zu müssen. Beispielsweise würden wir zum Navigieren zum Verzeichnis "Mein Verzeichnis" im Home-Verzeichnis Folgendes eingeben:
cd ~/Mein\ Verzeichnis
Umgang mit Dateinamen mit gemischter Groß-/Kleinschreibung
Beachte, dass Linux bei Dateinamen zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheidet. Wenn der Verzeichnisname Umlaute oder Sonderzeichen enthält, musst du möglicherweise die Groß-/Kleinschreibung des Dateinamens berücksichtigen. Du kannst die Groß-/Kleinschreibung mit dem Befehl ls
überprüfen:
ls -l
Der Befehl ls
zeigt dir eine Liste der Dateien und Verzeichnisse im aktuellen Verzeichnis an, einschließlich ihrer Groß-/Kleinschreibung.
Zurückkehren zum Ausgangsverzeichnis
Wenn du während der Navigation durch das Dateisystem deinen Ausgangspunkt verlierst, gibt es mehrere Möglichkeiten, schnell zu deinem Ausgangsverzeichnis zurückzukehren.
Mit dem Befehl cd
Der Befehl cd
kann auch ohne Argumente verwendet werden. In diesem Fall wechselt er zurück zum Ausgangsverzeichnis, das bei der Anmeldung festgelegt wurde.
$ cd
Mit dem Alias ~
In der Bash-Shell kannst du den Alias ~
verwenden, der eine Abkürzung für dein Ausgangsverzeichnis ist.
$ cd ~
Bash-Shell-Erweiterungen
Die Bash-Shell bietet Erweiterungen, die dir das Wechseln zum Ausgangsverzeichnis erleichtern.
- pushd: Speichert das aktuelle Verzeichnis auf dem Stapel.
- popd: Wechselt zurück zum letzten auf dem Stapel gespeicherten Verzeichnis.
So kannst du beispielsweise ein Verzeichnis auf dem Stapel speichern und später dorthin zurückkehren:
$ pushd /var/www
$ ls
$ popd
Sonderfälle
Wenn du dich in einem Unterverzeichnis eines gemounteten Volumes befindest, kann die Verwendung von cd ~
oder cd
möglicherweise nicht wie erwartet funktionieren. In solchen Fällen kannst du versuchen, die folgenden Befehle zu verwenden:
- pwd: Zeigt das aktuelle Verzeichnis an.
- cd $(pwd)/..: Wechselt in das übergeordnete Verzeichnis des aktuellen Verzeichnisses.
-
cd /home: Wechselt in das Verzeichnis
/home
, das sich normalerweise in der Nähe des Ausgangsverzeichnisses befindet.
Befehle zum Auflisten von Verzeichnissen
Sobald du dich in einem Verzeichnis befindest, kannst du Befehle verwenden, um seine Inhalte aufzulisten. Hier sind einige gängige Befehle:
ls
Der Befehl ls
listet die Dateien und Verzeichnisse im aktuellen Verzeichnis auf.
- Beispiel:
ls
Ausgabe:
Dokumente
Downloads
Musik
Programme
dir
Der Befehl dir
ist ein Alias für ls
. Er funktioniert genauso wie ls
.
tree
Der Befehl tree
listet die Dateien und Verzeichnisse im aktuellen Verzeichnis in einem Baumdiagramm auf.
- Beispiel:
tree
Ausgabe:
.
├── Dokumente
├── Downloads
├── Musik
├── Programme
└── Verzeichnisse
├── Dokumente
├── Downloads
└── Programme
Beachte, dass du mit tree
auch Optionen wie -d
(nur Verzeichnisse) oder -L
(maximale Verzeichnistiefe) verwenden kannst, um die Ausgabe anzupassen.
ls
ls (Abkürzung für "list") ist ein grundlegender Linux-Befehl zum Auflisten von Dateien und Verzeichnissen im aktuellen Arbeitsverzeichnis.
Verwendung
Die Syntax von ls lautet:
ls [OPTIONEN] [DATEIEN/VERZEICHNISSE]
Wobei:
-
OPTIONEN: Optionale Argumente zur Anpassung der Ausgabe (z. B.
-l
für eine ausführliche Auflistung) -
DATEIEN/VERZEICHNISSE: Optionale Argumente, um bestimmte Dateien oder Verzeichnisse aufzulisten (z. B.
ls datei.txt
)
Optionen
Zu den gebräuchlichsten Optionen von ls gehören:
- -a: Listet versteckte Dateien auf (beginnen mit einem Punkt)
- -l: Listet Dateien im Langformat auf, das zusätzliche Informationen wie Berechtigungen, Dateigröße und Änderungsdatum enthält
- -h: Gibt die Dateigröße in lesbaren Einheiten (z. B. MB, GB) an
- -R: Listet Dateien und Verzeichnisse in allen Unterverzeichnissen rekursiv auf
Beispiele
- ls: Listet alle Dateien und Verzeichnisse im aktuellen Arbeitsverzeichnis auf.
- ls -a: Listet alle Dateien und Verzeichnisse im aktuellen Arbeitsverzeichnis auf, einschließlich versteckter Dateien.
- ls -l: Listet Dateien und Verzeichnisse im Langformat auf.
- ls -h: Listet Dateigrößen in lesbaren Einheiten auf.
- ls -R: Listet Dateien und Verzeichnisse rekursiv in allen Unterverzeichnissen auf.
Weitere nützliche Befehle zum Auflisten von Verzeichnissen
Neben ls gibt es noch weitere Befehle zum Auflisten von Verzeichnissen in Linux:
- dir: Ähnlich wie ls, aber einfacher und mit weniger Optionen
- tree: Listet Verzeichnisse und Dateien in einer Baumstruktur auf, sodass du die Ordnerhierarchie visualisieren kannst
dir
dir
ist ein in Linux Umgebungen weit verbreiteter Befehl, der eine übersichtliche Auflistung von Verzeichnisinhalten bietet. Im Gegensatz zum Befehl ls
, der nur die Dateinamen anzeigt, gibt dir
auch Informationen zu Dateisystemobjekten aus, wie Dateigröße, Dateirechte und Zeitstempel.
Verwendung
Um den Befehl dir
zu verwenden, öffne einfach ein Terminalfenster und gib folgenden Befehl ein:
dir
Dadurch wird eine Liste aller Dateien und Verzeichnisse im aktuellen Arbeitsverzeichnis angezeigt. Du kannst optional Pfade angeben, um die Ausgabe auf bestimmte Verzeichnisse zu beschränken.
Optionen
dir
unterstützt verschiedene Optionen, mit denen du die Ausgabe anpassen kannst. Hier sind einige nützliche Optionen:
- -a: Zeige versteckte Dateien und Verzeichnisse an.
- -l: Liste ausführlich auf, einschließlich Dateigröße, Dateirechte und Zeitstempel.
- -R: Rekursiv alle Unterverzeichnisse auflisten.
- -h: Hilfe anzeigen.
Sortieroptionen
Du kannst auch Sortieroptionen verwenden, um die Ausgabe von dir
zu organisieren. Hier sind einige gebräuchliche Sortieroptionen:
- -t: Sortiere nach Zeitstempel.
- -S: Sortiere nach Dateigröße.
- -r: Sortiere in umgekehrter Reihenfolge.
Beispiele
Angenommen, du möchtest eine ausführliche Liste aller Dateien und Verzeichnisse im aktuellen Arbeitsverzeichnis anzeigen, kannst du folgenden Befehl verwenden:
dir -l
Um rekursiv alle Unterverzeichnisse im Verzeichnis /home/benutzer
aufzulisten, kannst du folgenden Befehl verwenden:
dir -R /home/benutzer
Um alle versteckten Dateien und Verzeichnisse im aktuellen Arbeitsverzeichnis aufzulisten, kannst du folgenden Befehl verwenden:
dir -a
tree
Neben ls
und dir
verfügt die Bash-Shell über einen weiteren leistungsstarken Befehl zum Auflisten von Verzeichnissen: tree
.
Was ist tree
?
tree
ist ein Befehlszeilenprogramm, das das Dateisystem in einer Baumstruktur auflistet. Im Gegensatz zu ls
und dir
, die nur die Dateien und Verzeichnisse im aktuellen Verzeichnis auflisten, zeigt tree
rekursiv alle Verzeichnisse und Unterverzeichnisse an.
Syntax
Die Syntax von tree
lautet:
tree [-a | -c | -d | -f | -i | -L | -p | -s | -S] [Pfad]
Optionen
tree
bietet eine Reihe von Optionen, mit denen du die Ausgabe anpassen kannst:
-
-a
: Zeigt versteckte Dateien und Verzeichnisse an. -
-c
: Farbausgabe aktivieren. -
-d
: Nur Verzeichnisse auflisten. -
-f
: Freiwilligen Modus aktivieren. -
-i
: Indentationszeichen einfügen. -
-L
: Nur die angegebene Anzahl von Ebenen auflisten. -
-p
: Verzeichnisnamen mit Pfad voranstellen. -
-s
: Verzeichnisgröße auflisten. -
-S
: Verzeichnisse nach Größe sortieren.
Verwendung
Um tree
zu verwenden, rufst du den Befehl einfach im Terminal auf:
tree
Dies listet das aktuelle Verzeichnis in einer Baumstruktur auf. Du kannst auch einen bestimmten Pfad angeben, um das Dateisystem an dieser Stelle aufzulisten:
tree /home/benutzer/Dokumente
Tipps
- Verwende die Option
-a
, um versteckte Dateien und Verzeichnisse anzuzeigen. Dies kann bei der Fehlersuche hilfreich sein. - Verwende die Option
-f
, um Verzeichnisse aufzulisten, auch wenn sie leer sind. - Verwende die Option
-s
, um die Verzeichnisgröße anzuzeigen. Dies kann hilfreich sein, um große Verzeichnisse zu identifizieren. - Verwende die Option
-S
, um Verzeichnisse nach Größe zu sortieren. Dies kann hilfreich sein, um die größten Verzeichnisse zu finden.