Befehle zum Anzeigen der Linux-Version
Um die Versionsinformationen deines Linux-Systems anzuzeigen, stehen dir mehrere Befehle zur Verfügung. Die Wahl des Befehls hängt von den spezifischen Informationen ab, die du benötigst.
Befehl "uname"
Der Befehl "uname" ist ein vielseitiges Tool zum Abrufen verschiedener Versionsinformationen über dein System.
- "uname -a": Dieser Befehl gibt allgemeine Informationen über dein System aus, einschließlich des Kernel-Namens, der Kernel-Versionsnummer, des Hostnamens und des Prozessortyps.
- "uname -r": Dieser Befehl gibt nur die Kernel-Versionsnummer aus.
- "uname -s": Dieser Befehl gibt den Kernel-Namen aus.
- "uname -n": Dieser Befehl gibt den Hostnamen aus.
- "uname -m": Dieser Befehl gibt den Prozessortystyp aus.
Befehl "lsb_release"
Der Befehl "lsb_release" liefert Informationen über die Linux-Distribution, die du verwendest. Diese Informationen umfassen den Namen der Distribution, die Versionsnummer und die Codename.
- "lsb_release -a": Dieser Befehl gibt alle verfügbaren Informationen über die Linux-Distribution aus.
- "lsb_release -d": Dieser Befehl gibt nur den Namen und die Versionsnummer der Distribution aus.
- "lsb_release -c": Dieser Befehl gibt nur den Codenamen der Distribution aus.
Interpretation der Ausgabe des Befehls "uname -a"
Der Befehl uname -a
gibt eine Reihe von Informationen über dein Linux-System aus, einschließlich der Kernel-Version, des Hostnamens und der Linux-Distribution.
Kernel-Version
Die erste Zeile der Ausgabe enthält die Kernel-Version. Sie hat das folgende Format:
Linux <Hostname> <Kernel-Version> <Build-Informationen> <Hostname> <Datum> <Architektur>
- Hostname: Der Hostname deines Computers.
-
Kernel-Version: Die Hauptversionsnummer des Kernels, gefolgt von den Neben- und Patch-Versionsnummern. Beispiel:
5.13.0-47
- Build-Informationen: Zusätzliche Informationen zum Kernel-Build, wie z. B. der Kompiler und die verwendeten Optionen.
- Datum: Das Datum, an dem der Kernel kompiliert wurde.
-
Architektur: Die Prozessorarchitektur deines Computers, wie z. B.
x86_64
für 64-Bit-x86-Prozessoren.
Host- und Kernelname
Die zweite Zeile der Ausgabe enthält den Hostnamen und den Kernelnamen. Der Kernelname ist normalerweise Linux
.
Zusätzliche Informationen
Die dritte Zeile der Ausgabe enthält zusätzliche Informationen über das Linux-System, wie z. B. die Linux-Distribution und die LSB-Release-Informationen.
-
Linux-Distribution: Der Name und die Versionsnummer der Linux-Distribution, die du verwendest. Beispiel:
Ubuntu 22.10
- LSB-Release-Informationen: Informationen über die Linux Standard Base (LSB), einem Standard, der die Kompatibilität zwischen verschiedenen Linux-Distributionen sicherstellt.
Anzeigen spezifischer Versionsinformationen
Abgesehen von den allgemeinen Versionsinformationen kannst du mit Linux auch bestimmte Versionsaspekte abrufen:
Kernel-Version
Um die Kernel-Version anzuzeigen, verwende den Befehl:
uname -r
Linux-Distribution
Um die Linux-Distribution und die Versionsnummer anzuzeigen, verwende den Befehl:
lsb_release -a
Dieser Befehl gibt Informationen wie den Distributionsnamen, die Version, die Codename und die Beschreibung aus.
Build-Nummer
Um die Build-Nummer des Kernels anzuzeigen, verwende den Befehl:
cat /proc/sys/kernel/osrelease
Hostname
Um den Hostnamen des Systems anzuzeigen, verwende den Befehl:
hostname
LSB-Release-Informationen
Der LSB-Release-Befehl stellt standardisierte Informationen über die Linux-Distribution bereit. Du kannst ihn verwenden, um Details wie den Distributor-ID, die Release-Version und die Codename anzuzeigen:
lsb_release -a
Abrufen der Kernel-Version
Die Kernel-Version ist der Kern deines Linux-Systems und bildet die Grundlage für alle anderen Komponenten. Um die Kernel-Version anzuzeigen, kannst du folgenden Befehl verwenden:
uname -r
Ausgabe interpretieren
Die Ausgabe dieses Befehls ist eine Zeichenfolge, die in der Regel dem folgenden Format folgt:
x.y.z-arch-buildtag
Dabei steht:
- x.y.z: Haupt-, Neben- und Revisionsnummer der Kernel-Version
- arch: Prozessorarchitektur, auf der der Kernel läuft (z. B. x86_64)
- buildtag: optionaler Build-Tag, der zusätzliche Informationen über die Kernel-Kompilierung enthält
Beispielausgabe
Nehmen wir an, du führst den Befehl uname -r
aus und erhältst folgende Ausgabe:
5.15.25-040500-generic
Dies gibt folgende Informationen an:
- Der Kernel läuft auf einer x86_64-Prozessorarchitektur.
- Die Hauptversionsnummer ist 5, die Nebenversionsnummer ist 15 und die Revisionsnummer ist 25.
- Es handelt sich um Build 040500 des generischen Zweigs des Kernels.
Identifizieren der Linux-Distribution
Wenn du nicht sicher bist, welche Linux-Distribution auf deinem System läuft, gibt es mehrere Möglichkeiten, sie zu identifizieren.
/etc/os-release-Datei
Die /etc/os-release
-Datei enthält wichtige Informationen über die Linux-Distribution. Öffne sie mit einem Texteditor wie nano
oder vi
und suche nach folgenden Schlüssels:
-
NAME
: Name der Linux-Distribution -
VERSION
: Versionsnummer der Distribution -
ID
: Kurzname der Distribution (z. B. "ubuntu", "debian" für Ubuntu und Debian)
Befehlszeilentools
Verwende folgende Befehlszeilentools, um Informationen über die Linux-Distribution abzurufen:
-
/bin/lsb_release
: Zeigt Informationen gemäß dem Linux Standard Base (LSB) an. -
/usr/bin/distribution
(auf Debian-basierten Distributionen): Gibt den Namen der Distribution aus.
Grafische Benutzeroberfläche (GUI)
Wenn du eine grafische Benutzeroberfläche verwendest, kannst du die Systeminformationen oft über ein Einstellungsmenü oder ein Dienstprogramm zur Systemüberwachung abrufen. Suche nach einem Abschnitt oder einem Menüpunkt, der Informationen zur Linux-Distribution enthält.
Sonstige Methoden
Hier sind weitere Methoden, um die Linux-Distribution zu identifizieren:
-
Paketmanager: Die Pakete, die auf deinem System installiert sind, können Hinweise auf die Distribution geben. Prüfe mit dem entsprechenden Paketmanager (z. B.
apt
,yum
) nach installierten Paketen mit Namen wieubuntu
,debian
,redhat
usw. -
Systemd: Wenn dein System Systemd verwendet, kannst du den Befehl
systemctl
verwenden, um den Namen der Distribution zu ermitteln, z. B.systemctl status systemd-hostnamed
.
Abrufen der Build-Nummer und des Hostnamen
Neben der Kernel-Version und den Distributionsinformationen kannst du auch die Build-Nummer und den Hostnamen deines Systems anzeigen lassen.
Build-Nummer
Die Build-Nummer gibt Auskunft darüber, aus welcher Revision des Kernel-Codes dein aktuell laufender Kernel erstellt wurde. Um die Build-Nummer anzuzeigen, kannst du den folgenden Befehl ausführen:
uname -r
Beispielausgabe:
5.11.0-37-generic
Hostname
Der Hostname ist der Name deines Computers im Netzwerk. Um den Hostnamen anzuzeigen, kannst du den folgenden Befehl ausführen:
hostname
Beispielausgabe:
ubuntu-server
Du kannst den Hostnamen auch über die Datei /etc/hostname
abrufen. Diese Datei enthält eine einzelne Zeile mit dem Hostnamen.
Beispielinhalt von /etc/hostname
:
ubuntu-server
Verstehen von LSB-Release-Informationen
LSB steht für Linux Standard Base und ist ein Standard für die Verteilung von Linux-Software, um deren Interoperabilität zu gewährleisten. Die LSB-Release-Informationen liefern wichtige Details über deine Linux-Umgebung, die für die Fehlersuche und die Kompatibilitätsverwaltung hilfreich sein können.
LSB-Release-Informationen abrufen
Um die LSB-Release-Informationen anzuzeigen, verwende den Befehl lsb_release -a
. Dieser Befehl gibt eine Liste von Schlüssel-Wert-Paaren aus, die verschiedene Aspekte deiner Linux-Umgebung beschreiben.
Interpretation der Ausgabe
Hier sind einige wichtige Felder, die in der Ausgabe des Befehls lsb_release -a
enthalten sind:
- Distributor ID: Identifiziert die Linux-Distribution, wie z. B. Ubuntu, Debian oder Red Hat.
- Release: Gibt die Versionsnummer der Distribution an.
- Codename: Ein optionaler Codename, der der Distribution zugewiesen ist.
- Description: Eine kurze Beschreibung der Distribution.
- LSB Version: Gibt die Version des Linux Standard Base-Standards an, den die Distribution implementiert.
Verwendung von LSB-Release-Informationen
Die LSB-Release-Informationen können für eine Vielzahl von Zwecken verwendet werden, darunter:
- Softwarekompatibilität: Sicherstellen, dass die installierte Software mit der Linux-Umgebung kompatibel ist.
- Fehlersuche: Identifizieren von Problemen im Zusammenhang mit Distributionsspezifischen Konfigurationen.
- Paketverwaltung: Verwalten von Paketen, die für eine bestimmte LSB-Version entwickelt wurden.
Beispiel
Beispielausgabe des Befehls lsb_release -a
auf einer Ubuntu-Maschine:
Distributor ID: Ubuntu
Description: Ubuntu 20.04.2 LTS
Release: 20.04
Codename: focal
LSB Version: core-4.1; core-4.0; core-3.2; core-3.1; core-2.0
In diesem Beispiel lautet die Linux-Distribution Ubuntu 20.04.2 LTS mit dem Codenamen "focal". Es implementiert die LSB-Versionen 4.1, 4.0, 3.2, 3.1 und 2.0.