Was ist die Hosts-Datei?
Die Hosts-Datei ist eine einfache Textdatei, die in deinem Betriebssystem gespeichert ist und eine Zuordnung zwischen Domänennamen und IP-Adressen enthält. Wenn du eine Website aufrufst, prüft dein Computer zunächst die Hosts-Datei, um festzustellen, ob eine entsprechende Zuordnung vorhanden ist. Ist dies der Fall, wird die in der Hosts-Datei festgelegte IP-Adresse verwendet, um eine Verbindung zur Website herzustellen, anstatt die DNS-Server deines Internetanbieters abzufragen.
Die Hosts-Datei kann verwendet werden, um verschiedene Aufgaben im Zusammenhang mit dem Domain Name System (DNS) auszuführen, darunter:
Blockieren von Websites
Indem du die zu blockierende Domain mit der IP-Adresse "127.0.0.1" in der Hosts-Datei verknüpfst, kannst du den Zugriff auf diese Website von deinem Computer aus verhindern.
Umleiten von Websites
Ähnlich wie beim Blockieren kannst du die zu umleitende Domain mit der IP-Adresse des gewünschten Ziels verknüpfen, um den Datenverkehr auf eine andere Website umzuleiten.
Fehlersuche bei DNS-Problemen
Indem du temporäre Änderungen an der Hosts-Datei vornimmst, kannst du DNS-Probleme eingrenzen und die Ursache identifizieren.
Wo finde ich die Hosts-Datei?
Die Hosts-Datei ist eine lokale Textdatei, die auf jedem Computer vorhanden ist. Sie speichert eine Zuordnung von Hostnamen zu IP-Adressen.
Wo befindet sich die Hosts-Datei?
Der Speicherort der Hosts-Datei hängt von deinem Betriebssystem ab:
-
Windows:
C:\Windows\System32\drivers\etc\hosts
-
Mac:
/private/etc/hosts
-
Linux:
/etc/hosts
Welcher Benutzer benötigt Zugriff?
Um die Hosts-Datei zu bearbeiten, benötigst du Administratorrechte.
Versteckte Datei
Unter Mac und Linux ist die Hosts-Datei standardmäßig versteckt. Du musst daher versteckte Dateien anzeigen lassen, um sie zu finden:
-
Mac: Öffne den Finder, klicke auf "Gehe zu" in der Menüleiste und wähle "Zum Ordner". Gib
/private/etc/
ein und drücke die Eingabetaste. - Linux: Öffne den Dateimanager und aktiviere die Option "Versteckte Dateien anzeigen".
Zugriff auf die Hosts-Datei
Sobald du die Hosts-Datei gefunden hast, kannst du sie mit einem Texteditor wie Notepad (Windows), TextEdit (Mac) oder nano/vi (Linux) öffnen.
Wie bearbeite ich die Hosts-Datei?
Berechtigungen erlangen
Als Erstes musst du sicherstellen, dass du über die notwendigen Berechtigungen zum Bearbeiten der Hosts-Datei verfügst. Unter Windows benötigst du Administratorrechte, während du unter Linux ein Benutzer mit Root-Zugriff sein musst.
Öffne die Hosts-Datei
Windows
- Öffne den Datei-Explorer und navigiere zu
C:\Windows\System32\drivers\etc
. - Klicke mit der rechten Maustaste auf die Datei
hosts
und wähle "Öffnen mit > Editor".
Linux
- Öffne ein Terminalfenster und führe den Befehl
sudo nano /etc/hosts
aus. - Gib dein Passwort ein, wenn du dazu aufgefordert wirst.
Hosts-Datei bearbeiten
Die Hosts-Datei ist eine einfache Textdatei, die Zeilen mit Einträgen in folgendem Format enthält:
IP-Adresse Domainname
Du kannst neue Einträge hinzufügen oder vorhandene Einträge bearbeiten. Um beispielsweise die Website beispiel.com
auf die IP-Adresse 192.168.1.100
umzuleiten, würdest du folgende Zeile hinzufügen:
192.168.1.100 beispiel.com
Hosts-Datei speichern
Nachdem du deine Änderungen vorgenommen hast, speichere die Hosts-Datei, indem du folgende Schritte ausführst:
Windows
- Klicke im Editor auf "Datei > Speichern".
Linux
- Drücke Strg+O, um Änderungen zu speichern.
- Drücke Strg+X, um den Editor zu beenden.
Änderungen bestätigen
Um die Änderungen an der Hosts-Datei zu bestätigen, leere den DNS-Cache deines Systems. Unter Windows kannst du dies über die Eingabeaufforderung tun, indem du den Befehl ipconfig /flushdns
ausführen. Unter Linux kannst du den Befehl sudo service nscd restart
ausführen.
Wie funktioniert die Hosts-Datei?
Die Hosts-Datei ist ein einfaches Textdokument, das DNS-Abfragen auf System- und Domänenebene abfangen kann, bevor sie an den DNS-Server des Netzwerkproviders weitergeleitet werden. Sie ermöglicht es dir, die DNS-Suche zu überschreiben und benutzerdefinierte Zuordnungen von Hostnamen zu IP-Adressen zu erstellen.
DNS-Auflösungsprozess
Wenn du eine Website aufrufst, sendet dein Computer eine DNS-Abfrage an seinen Standard-DNS-Server. Der DNS-Server antwortet mit der IP-Adresse der Website. Anschließend kann dein Browser eine Verbindung mit der Website herstellen, indem er die IP-Adresse verwendet.
Hosts-Datei als DNS-Cache
Die Hosts-Datei dient als lokaler DNS-Cache. Sie enthält ein Verzeichnis von Hostnamen und ihren entsprechenden IP-Adressen. Wenn dein Computer eine DNS-Abfrage ausführt, prüft er zunächst die Hosts-Datei. Wenn ein passender Eintrag gefunden wird, wird die Auflösung aus der Hosts-Datei verwendet und die DNS-Abfrage wird nicht an den DNS-Server gesendet.
Priorität von Hosts-Datei vs. DNS-Servern
Einträge in der Hosts-Datei haben Vorrang vor DNS-Serverauflösungen. Wenn ein Hostname in der Hosts-Datei gefunden wird, wird die entsprechende IP-Adresse verwendet, unabhängig davon, welche IP-Adresse der DNS-Server zurückgibt. Dies ermöglicht es dir, bestimmte Websites zu blockieren oder zu bestimmten IP-Adressen umzuleiten.
Anpassen der Hosts-Datei
Um Änderungen an der Hosts-Datei vorzunehmen, musst du sie mit Administratorrechten in einem Texteditor öffnen. Die Syntax der Hosts-Datei ist einfach:
IP-Adresse Hostname oder Alias
Du kannst beispielsweise folgenden Eintrag hinzufügen, um Google.com zu blockieren:
127.0.0.1 google.com
Durch diese Anweisung wird sichergestellt, dass alle DNS-Abfragen für "google.com" auf die lokale Loopback-IP-Adresse "127.0.0.1" aufgelöst werden, sodass die Verbindung zur Website blockiert wird.
So blockieren Sie Websites mit der Hosts-Datei
Die Hosts-Datei ist ein einfaches, aber wirkungsvolles Werkzeug, mit dem du Websites auf deinem Computer blockieren kannst. Das ist besonders nützlich, um schädliche Websites oder solche, die dich von der Arbeit ablenken, zu blockieren.
Vorgehensweise zum Blockieren von Websites
Um eine Website mit der Hosts-Datei zu blockieren, füge einfach eine Zeile mit folgender Syntax hinzu:
127.0.0.1 domainname.com
Dabei ist 127.0.0.1
die IP-Adresse des Loopback-Geräts, die auf deinen eigenen Computer verweist. Wenn du versuchst, auf domainname.com
zuzugreifen, wird dein Computer diese Anfrage an sich selbst weiterleiten, was dazu führt, dass die Website nicht geladen wird.
Beispiele
Hier sind einige Beispiele für das Blockieren von Websites mit der Hosts-Datei:
- So blockierst du Facebook:
127.0.0.1 facebook.com
- So blockierst du Twitter:
127.0.0.1 twitter.com
- So blockierst du eine bestimmte Seite auf einer Website:
127.0.0.1 www.beispielseite.de/seite-zu-blockieren
Vorteile des Blockierens von Websites mit der Hosts-Datei
- Einfach zu implementieren: Die Hosts-Datei ist eine einfache Textdatei, die jeder bearbeiten kann.
- Systemweit: Die Änderungen gelten für alle Anwendungen und Browser auf deinem Computer.
- Kein zusätzlicher Software erforderlich: Du benötigst keine zusätzliche Software oder Erweiterung, um Websites mit der Hosts-Datei zu blockieren.
Einschränkungen
- Nur lokal: Die Hosts-Datei funktioniert nur auf dem Computer, auf dem sie bearbeitet wird. Websites sind auf anderen Geräten weiterhin zugänglich.
- Kann von technisch versierten Benutzern umgangen werden: Fortgeschrittene Benutzer können die Hosts-Datei durch Ändern der DNS-Einstellungen oder Verwenden eines VPN umgehen.
- Kann legitime Websites blockieren: Wenn du nicht vorsichtig bist, kannst du möglicherweise legitime Websites blockieren, die über dieselbe IP-Adresse wie eine böswillige Website verfügen.
So leitest du Websites mit der Hosts-Datei um
Neben der Blockierung von Websites kannst du die Hosts-Datei auch verwenden, um Websites umzuleiten. Dies kann nützlich sein, wenn du ein bestimmtes Ziel unter einer anderen Domain oder IP-Adresse aufrufen möchtest.
Syntax zum Umleiten von Websites
Um eine Website umzuleiten, fügst du der Hosts-Datei einen Eintrag hinzu, der dem folgenden Syntax entspricht:
IP-Adresse Ziel-Domain
Wobei:
- IP-Adresse: Die IP-Adresse des Ziels, zu dem die Website umgeleitet werden soll.
- Ziel-Domain: Der Domainname der Website, die umgeleitet werden soll.
Beispiel für die Umleitung einer Website
Nehmen wir beispielsweise an, du möchtest die Website www.beispiel.de
zu www.neuesbeispiel.de
umleiten. Du würdest dazu den folgenden Eintrag in die Hosts-Datei einfügen:
192.168.1.100 www.neuesbeispiel.de
Wenn du nun www.beispiel.de
in deinem Browser aufrufst, wirst du zu www.neuesbeispiel.de
umgeleitet.
Weitere Tipps zur Website-Umleitung
- Verwende eine gültige IP-Adresse: Die IP-Adresse, die du verwendest, muss gültig und dem Ziel zugeordnet sein, zu dem du umleiten möchtest.
- Verwende den richtigen Domainnamen: Der Domainname, den du verwendest, muss korrekt sein und der Website entsprechen, die du umleiten möchtest.
- Speichere die Hosts-Datei: Nachdem du die Änderungen vorgenommen hast, musst du die Hosts-Datei speichern, damit die Änderungen wirksam werden.
- Überprüfe die Umleitung: Nachdem du die Hosts-Datei gespeichert hast, kannst du die Umleitung überprüfen, indem du die ursprüngliche Domain in deinem Browser aufrufst. Du solltest zu dem umgeleiteten Ziel weitergeleitet werden.
Fehlerbehebung bei der Hosts-Datei
Sollte nach der Bearbeitung der Hosts-Datei etwas nicht wie erwartet funktionieren, kannst du die folgenden Schritte zur Fehlerbehebung unternehmen:
Syntaxfehler prüfen
Überprüfe auf Tippfehler in der Syntax deiner Hosts-Datei. Jede Zeile muss dem folgenden Format entsprechen:
IP-Adresse Hostname
Beispiel:
127.0.0.1 example.com
Berechtigungen überprüfen
Stelle sicher, dass du über Administratorrechte verfügst, um die Hosts-Datei zu bearbeiten. Unter Windows kannst du dies über die Eingabeaufforderung mit erhöhten Rechten tun.
Cache leeren
Dein Betriebssystem speichert möglicherweise den Inhalt der Hosts-Datei im Cache. Leere den Cache, um sicherzustellen, dass die neuesten Änderungen wirksam werden.
DNS-Resolver neu starten
Unter Windows:
- Öffne die Eingabeaufforderung mit erhöhten Rechten.
- Gib den folgenden Befehl ein:
ipconfig /flushdns
Unter macOS:
- Öffne das Terminal.
- Gib den folgenden Befehl ein:
sudo dscacheutil -flushcache
Hosts-Datei mit Original wiederherstellen
Wenn du die ursprünglichen Einstellungen wiederherstellen möchtest, ersetze die Hosts-Datei durch eine neue Kopie. Du findest Originalversionen online oder kannst eine neue Datei mit einem Texteditor erstellen.
Hosts-Datei-Einträge überprüfen
Überprüfe, ob du die richtigen IP-Adressen und Hostnamen in die Hosts-Datei eingetragen hast. Du kannst Tools wie Ping oder Nslookup verwenden, um die Richtigkeit der Einträge zu verifizieren.
Firewall-Einstellungen überprüfen
Stelle sicher, dass deine Firewall keine eingehenden Verbindungen zu den in der Hosts-Datei umgeleiteten Ports blockiert.
Antivirensoftware vorübergehend deaktivieren
In seltenen Fällen kann Antivirensoftware die Änderungen in der Hosts-Datei blockieren. Deaktiviere sie vorübergehend und versuche es erneut.
So stellen Sie die Hosts-Datei wieder her
Im Laufe der Zeit kannst du deine Hosts-Datei versehentlich ändern oder sie kann durch Malware beschädigt werden. In solchen Fällen ist es wichtig zu wissen, wie du die ursprüngliche Datei wiederherstellen kannst.
Sicherheitskopie erstellen
Bevor du Änderungen an deiner Hosts-Datei vornimmst, erstelle immer eine Sicherungskopie der Originaldatei. Unter Linux kannst du dies mit dem folgenden Befehl tun:
sudo cp /etc/hosts /etc/hosts.bak
Hosts-Datei zurücksetzen
Wenn du die Hosts-Datei wiederherstellen musst, kannst du entweder die Sicherungskopie verwenden oder die Datei auf die Standardwerte zurücksetzen.
Verwenden der Sicherungskopie:
- Benenne die Sicherungskopie in "hosts" um:
sudo mv /etc/hosts.bak /etc/hosts
- Starte DNS-bezogene Dienste neu:
sudo systemctl restart systemd-resolved
Hosts-Datei auf Standard zurücksetzen:
- Erstelle eine neue leere Datei:
sudo touch /etc/hosts
- Öffne die Datei in einem Texteditor als Root-Benutzer und füge folgende Zeilen ein:
127.0.0.1 localhost
::1 localhost